Strategien


Digitale Transformation in die Cloud

Die Netzmanagement-Strategie der Deutsche Börse Group

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Hauptgeschäftsprozesse in der Cloud, Apps als SaaS. Um dabei die Performance zu gewährleisten und die Digitalisierung zu beschleunigen, ist die Deutsche Börse Group beim Netzmanagement neue Wege gegangen.
Die Deutsche Börse Group deckt die gesamte Prozesskette an Finanzmarkt-Transaktionen ab.
Die Deutsche Börse Group deckt die gesamte Prozesskette an Finanzmarkt-Transaktionen ab.
Foto: Deutsche Börse AG

Als internationale Börsenorganisation ist die Deutsche Börse GroupDeutsche Börse Group in einem stark regulierten Umfeld tätig. Gleichzeitig ist das Unternehmen, das mit mehr als 14.500 Mitarbeitern weltweit aktiv ist - unter anderem in Luxemburg, Prag, Cork, London, New York und Chicago, Hongkong, Singapur, Peking, Tokio und Sydney - ein Technologie-Unternehmen, das die gesamte Prozesskette von Finanzmarkt-TransaktionenFinanzmarkt-Transaktionen abdeckt. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Börse Top-Firmen der Branche Finanzen

Dazu zählen etwa die Bereitstellung von Indizes, Daten, Software-, SaaS- und Analytik-Lösungen sowie die Zulassung, der Handel und das Clearing. Hinzu kommen Fondsdienstleistungen, die Abwicklung und Verwahrung von Finanzinstrumenten sowie das Management von Sicherheiten und Liquidität. Dementsprechend sind technologische Innovationen ein Teil der DNA der Deutsche Börse Group. So entwickelt sie als innovativer Marktinfrastrukturanbieter auch IT-Lösungen und bietet weltweit IT-Services an.

Fokus auf Cloud-basierten Lösungen

Bei der digitalen Transformation setzt die Deutsche Börse Group auf Cloud-basierte Lösungen.
Bei der digitalen Transformation setzt die Deutsche Börse Group auf Cloud-basierte Lösungen.
Foto: Deutsche Börse AG

Die Deutsche Börse Group hat sich bereits früh mit dem Thema der digitalen Transformation befasst und sich das Ziel gesteckt, dabei eine Vorreiterrolle einzunehmen. Zentraler Bestandteil ist hierbei der sichere und effektive Übergang von lokalen Infrastrukturen zu Cloud-basierten Lösungen, wie Francois Leveling, Head of Corporate IT Cloud Operations, der Gruppe Deutsche Börse, erklärt. Die Transformation umfasst nicht nur eine Lift-and-Shift-Strategie, sondern auch die Bewertung potenzieller Umstellungen auf Software-as-a-Service-Anwendungen (SaaSSaaS). Alles zu SaaS auf CIO.de

Das ultimative Ziel ist, wie Leveling erklärt, die Geräte-Unabhängigkeit, um den Zugriff auf jede Anwendung von jedem Gerät aus zu ermöglichen. In der Praxis eine Herausforderung, denn Leveling und sein Team managen etwa 150 IT-Anwendungen. Dazu gehören beispielsweise alle SAP-Anwendungen. Zudem kümmert sich das Team um Microsoft 365 und das Endbenutzer-Gerätemanagement.

Zero-Trust-Modell

Vor dem Hintergrund der angestrebten Geräte-Unabhängigkeit ist für Leveling "ein Zero-Trust-Modell wichtig, das darauf abzielt, die Abhängigkeit vom Corporate Network zu beseitigen und die Erfahrung beim remoten Arbeiten zu verbessern". Dabei hat neben dem barrierefreien Zugriff auf die Apps die Benutzererfahrung höchste Priorität. Dazu erklärt der IT-Manager: "Wir haben eine starke Digital Employee Experience implementiert und erweitern sie kontinuierlich. Dabei wird die Benutzererfahrung überwacht und bewertet."

Um dies zu gewährleisten, setzt Leveling auf ein konsequentes Monitoring der Benutzerverbindungen. Erste Erfahrungen diesbezüglich konnte die IT während der Corona-Pandemie sammeln.

Erste Erfahrungen während der Pandemie

Konsequentes Monitoring und ein Zero-Trust-Modell sollen die Digital Employee Experience sicherstellen.
Konsequentes Monitoring und ein Zero-Trust-Modell sollen die Digital Employee Experience sicherstellen.
Foto: Deutsche Börse AG

Damals mussten mehr als 95 Prozent der Belegschaft wie in vielen anderen Unternehmen aus dem Homeoffice arbeiten. Das war zwar eine organisatorische Herausforderung, aber das Unternehmen war sehr gut darauf vorbereitet. So konnte die IT-Ausrüstung und Infrastruktur schnell bereitstellen, um einen reibungslosen Arbeitsablauf zu gewährleisten.

Die Network-Intelligence-Lösung der Cisco-Company ThousandEyes unterstütze das Unternehmen hierbei. Die ThousandEyes-Plattform wurde entwickelt, um IT-Teams dabei zu helfen, Cloud- und Internet-Netzwerke so zu sehen, als ob sie ihnen gehören. Globale Monitoring-Programme über öffentliche Internet-, Cloud- und Unternehmensnetzwerke ermöglichen es, eine einheitliche Sicht darauf zu liefern, wie Kunden und Mitarbeiter auf Anwendungen und Cloud-Services zugreifen und diese erleben.

Monitoring in Echtzeit

Mit ThousandEyes End-User Monitoring hat die Deutsche Börse Group Einblick in die internen und SaaS-Applikationen für jeden Mitarbeiter - unabhängig von seinem Standort, einschließlich der Leistung der zugrunde liegenden lokalen, ISP- und Applikationsanbieter-Netzwerke.

The Cube - das Headquarter der Deutschen Börse Group.
The Cube - das Headquarter der Deutschen Börse Group.
Foto: Deutsche Börse AG

In Echtzeit erhält die IT so Informationen zu den drahtlosen LAN-, WAN- und Internetverbindungen sowie die Systemintegrität. Zudem ermöglicht es das End-to-End-Monitoring, Performance-Probleme im Zusammenhang mit WLANWLAN, Bandbreitenkapazität, ISP-Routing, VPN-Gateways, SaaS-Verfügbarkeit, etc. schnell zu erkennen und zu beheben. Ebenso können gleichzeitig etwa die Ladezeiten von Webseiten und andere wichtige Performance-Indikatoren gemessen werden. Alles zu WLAN auf CIO.de

Schnelles Verständnis für Probleme

So bestand das Tool bei der Deutsche Börse Group während der Corona-Pandemie seine erste Feuertaufe beim Management der Geräte der Belegschaft. Zudem erwies es sich später besonders bei Denial-of-Service-Angriffen als nützlich, um Probleme zu finden und zu beheben.

Auf diese Weise entstand eine Monitoring-Lösung mit permanent verteilten Agenten an den weltweiten Standorten der Deutsche Börse Group. "Treten einmal Probleme auf", so Leveling, "haben wir schnell ein klares Verständnis über die Ursache." So zeigte das Tool etwa, dass einige WLAN-Repeater im Büro nicht richtig platziert und eingerichtet waren und deshalb die Performance litt.

Mehr als nur APM

Doch auch bei der Verlagerung der Finanzsysteme in die Cloud sowie die Umstellung auf SaaS-Anwendungen erweist sich das Tool als wichtiges Hilfsmittel. Mit ihm kann Levelings Team die Performance der SaaS-Apps aus User-Sicht monitoren. Dort greifen herkömmliche Lösungen zum Application Performance Management (APM) zu kurz, da sie häufig nicht das gesamte Ecosystem vom User-Endpunkt bis hin zu den Cloud-Applikationen im Blick haben. Da bietet ThousandEyes mehr als 270 Cloud Agents auf der ganzen Welt sowie Enterprise Agents, die in den Standorten vor Ort installiert werden können.

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