Apple-Trends
Die neuen Macs im Jahr 2012
Mobile Macs
Immer wieder tauchen Gerüchte auf, dass Apple den CPU-Lieferanten für die mobilen Macs wechseln und AMD- statt Intel-Prozessoren einsetzen wird. Der Vorteil: AMD bietet Chipsätze mit Grafikprozessoren an, die mehr Leistung liefern, als die Grafikkerne der Intel-Chips. Allerdings gibt es hier einen Haken: Die CPU-Leistung der AMD-Chips hält nach wie vor nicht mit der von aktuellen Intel-Prozessoren mit.
Auch Apples ARM-basierender A5- oder der kommende A6-Prozessor mit vier Rechenkernen wird immer wieder gerne als möglicher Kandidat für mobile Macs gehandelt. Doch auch hier reicht die reine Rechenleistung nicht aus, um einem aktuellen Intel-Prozessor die Stirn zu bieten.
Apple wird daher 2012 beim Lieferanten Intel bleiben und die neuen Ivy-Bridge-CPUs einkaufen. Die ersten Profiteure dieser Mikroarchitektur (siehe Kasten "Das bringt Ivy Bridge") werden vermutlich neue Macbook-Air-Modelle werden.
Das bringt Ivy Bridge
Anfang 2012 steht mit Ivy Bridge die nächste CPU-Generation in den Startlöchern. Ivy Bridge basiert auf Sandy Bridge, die CPUs werden aber erstmals in der neuen 22-Nanometer-Technologie mit 3D-Transistoren gefertigtBei den Ivy-Bridge-Prozessoren bleibt es auch beim 2-Chip-Design für die entsprechenden Plattformen. So wird der Baustein für Peripheriegeräte wie USB oder SATA weiterhin über ein DMI-Interface mit dem Prozessor verbunden. Damit gewährt Intel eigenen Aussagen zufolge auch die Abwärtskompatibilität zu Sandy-Bridge-Plattformen. Apple müsste also keine komplett neuen Hauptplatinen entwickeln.
Neuer Fertigungsprozess: Verbesserungen gibt es im Rechenkern, dem Last Level Cache, der internen Grafikeinheit sowie im Speicher-Controller. Durch die Verringerung der Strukturbreite von 32 auf 22 Nanometer kann Intel den Stromverbrauch der Ivy-Bridge-CPUs weiter reduzieren. Zusätzlich gibt es neue Powermanagement-Funktionen wie eine konfigurierbare thermische Höchstbelastung. Beim Speicher unterstützt Ivy Bridge erstmals LV-DDR3-DIMMs in den Mobile-Varianten der CPUs.
Schnellere Grafik on Chip: Der Speicher lässt sich auf Wunsch durch Übertakten auf bis zu 2133 Megahertz ansteuern. Ob Apple diese Funktion nutzen wird, ist jedoch unwahrscheinlich.
Bereits in den aktuellen CPU-Modellen mit Sandy-Bridge-Architektur integriert Intel die CPU und die Grafik-Engine (GPU) auf einem Siliziumplättchen. Die HD-3000-GPU nutzt bislang zwölf so genannte Execution Units. In den Ivy-Bridge-CPUs spendiert Intel der Grafik-Engine bis zu 16 Ausführungseinheiten. Damit dürften sie eine zirka 30 Prozent höhere 3D-Performance erreichen.
Mehr Monitore: Die integrierte Grafik unterstützt nun bis zu drei Displays. Damit lassen sich beispielsweise ein Notebook-Display sowie zwei externe Monitore anschließen. Dies ist bislang nur mit Apples Macbook-Pro-Modellen möglich, die über einen diskreten Grafikchip verfügen. Zukünftig sollten das auch die Macbook-Air-Versionen können.
Neben überarbeiteten 11- und 13-Zoll-Macbook-Air-Konfigurationen dürfte im zweiten Quartal 2012 erstmals eine 15-Zoll-Version auf den Markt kommen. Dank der deutlich verbesserten Grafikperformance in den Ivy-Bridge-Chips muss Apple hier keinen zusätzlichen Grafikprozessor einsetzen, wie das bislang in den Macbook-Pro-Modellen mit 15- und 17-Zoll-Diagonale der Fall ist.
Wie bei allen anderen Air-Modellen kommt auch die 15-Zoll-Variante ohne optisches Laufwerk. Wer CDs brennen oder Video-DVDs anschauen will, muss ein externes USB-Laufwerk einplanen. Längerfristig wird dies auf alle mobilen Macs zutreffen. Man kann davon ausgehen, dass Apple die Macbook-Pro-Reihe komplett durch die Air-Modelle ersetzen wird. Gegen Ende des dritten Quartals 2012 könnte Apple daher auch ein 17-Zoll Macbook Air einführen.
Trotzdem werden wir 2012 neue Macbook-Pro-Modelle von Apple sehen. Im Gespräch ist eine Version mit deutlich höherer Display-Auflösung. 2880 mal 1800 Pixel sollen möglich sein. Das Problem ist, dass OS X immer noch nicht genügend auflösungsunabhängig funktioniert. Fast alle Programme müssten speziell an diese Auflösung angepasst werden.
Im Raum steht auch eine neue Metalllegierung, die die Firma Liquidmetal Technologies entwickelt hat. Apple hat sie lizenziert und könnte als Gehäusematerial Liquidmetal statt Aluminium einsetzen.