Zum 35. Geburtstag

Die Pleiten, Pannen und Erfolge von Microsoft

30.03.2010
Preston Gralla ist Redakteur bei Computerworld, Blogger bei ITworld und Autor von mehr als 45 Büchern, darunter "NOOK Tablet:The Missing Manual" (O'Reilly 2012) und "How the Internet Works" (Que, 2006).

Powerpoint: Der schlaueste Zukauf

Auch einer der Kernbestandteile von Microsoft Office, das Präsentations-Programm Powerpoint, stammt eigentlich gar nicht aus der Feder von Microsoft. Im Juli 1987 kaufte Microsoft für 14 Millionen Dollar Forethought Inc. Das Unternehmen hatte ein Präsentations-Programm für den Macintosh entwickelt und zunächst unter dem Namen Presenter veröffentlicht. Aus Titelschutz-Gründen war der Name kurz darauf in Powerpoint geändert worden.

Die schmerzhafteste Partnerschaft

1985 vereinbarten Microsoft und IBM, gemeinsam ein fortschrittliches Betriebssystem namens OS/2 zu entwickeln. Es wurde nie so gut angenommen wie DOS oder später Windows und entwickelte sich zum Zankapfel zwischen den beiden Firmen. Microsoft konzentrierte seine Ressourcen stärker auf Windwos und Windows NT und gab OS/2 schließlich ganz an IBM ab, die das Betriebssystem schließlich auch über Bord warfen.

Die überraschendste Investition

Als AppleApple im August 1997 am Rande des Abgrunds stand, rettete ausgerechnet Rivale Microsoft das Unternehmen. Microsoft kaufte für 150 Millionen Dollar Apple-Aktien. Teil des Geschäfts war außerdem, dass Microsoft die Entwicklung von Office für den Mac weiterführte und Apple den Internet-Explorer als Standard-Browser mit seinem Mac-Betriebssystem verband. Mittlerweile gilt dieses Abkommen in der Praxis nicht mehr. Alles zu Apple auf CIO.de

Die prophetischste Verlautbarung

In einem offenen Brief beklagte Gates 1976, dass sein für den Altair geschriebenes BASIC-Programm kostenlos im Umlauf war. In seinem Brief an den Homebrew Computer Club schrieb er unter anderem: "Was wir aus Verkäufen an Computer-Tüftler eingenommen haben, ergibt für die Arbeit an Altair BASIC einen Stundenlohn von weniger als zwei Dollar die Stunde. Euch muss klar sein, dass die meisten von Euch unsere Software klauen. Wer kann es sich leisten, professionelle Arbeit kostenlos zu machen?" Den Begriff Open Source gab es damals noch nicht. Gleichwohl war dieser Brief der Auftakt für Gates' lebenslangen Kampf mit Vertretern quelloffener und kostenloser Software.

Das beliebteste Betriebssystem

Zwei Systeme ragen aus Microsofts langer Geschichte besonders heraus: MS-DOS 5 und Windows XP. Das 1991 veröffentliche DOS 5 lief stabil, behob die meisten Probleme seines Vorgängers und durchbrach erstmals die Grenze von 640 Kilobyte Speicher. Mit Windows XP verschmolz Microsoft zehn Jahre später seine Produktlinien für Privat- und Geschäftsanwender. DOS war nicht mehr länger das grundlegende Betriebssystem, das neue Windows bestach durch seine Stabilität. Noch heute läuft XP auf vielen Rechnern.

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