Zum 35. Geburtstag
Die Pleiten, Pannen und Erfolge von Microsoft
Die schlaueste Software-Bündelung
Die Verbindung von Word, Excel und Powerpoint zum Office-Paket 1989/1990 war ein geschickter Schachzeug von Microsoft. Word gab es seit 1983, Excel seit 1985 und Powerpoint seit 1987. Office entwickelte sich zum großen Erfolg. Der führte letztlich zum Niedergang von Lotus 1-2-3, WordPerfect und Harvard Graphics und zu einem Nahezu-Monopol von Microsoft auf diesem Gebiet.
Die hinterhältigste Software-Bündelung
Mit Windows Genuine Advantage (WGA) brachte Microsoft 2006 eine Software zum Schutz gegen Piraterie heraus. Wer seine Windows-Version nicht registriert hatte, erhielt Fehlermeldungen und konnte bestimmte Updates nicht installieren. Microsoft verbreitete WGA zusammen mit Sicherheits-Updates über das Windows Update. WGA herunterzuladen wurde als hochgradig wichtig bezeichnet - obwohl das Update für die Nutzer keine Vorteile hinsichtlich Sicherheit oder Stabilität brachte. Als ob das nicht gereicht hätte, stufte WGA im Sommer 2007 vorübergehend tausende Anwender als Software-Piraten ein, obwohl sie ihr Windows registriert hatten.
Die peinlichste Software-Panne
Wer Formulare in Excel anlegt, geht davon aus, dass das Programm die Berechnungen richtig durchführt - genau dafür ist es schließlich da. Im September 2007 sorgte ein Fehler in Excel 2007 allerdings für rote Köpfe auf der Führungsetage von Microsoft, weil das Programm einfache Multiplikationen nicht mehr ausführen konnte. War das Ergebnis 65.535 oder 65.536, zeigte Excel stattdessen einfach 100.000 an. Laut Microsoft war das Ganze nur ein Anzeige-Fehler. Der Software-Riese behob ihn zügig.
Größter und kleinster Jahresumsatz
Im Gründungsjahr 1975 nahm Microsoft insgesamt 16.005 US-Dollar ein. Sämtliche Einnahmen stammten aus der BASIC-Programmierung für den Altair 8800. Der größte Jahresumsatz gelang den Redmondern dann 2008 mit 60,4 Milliarden US-Dollar. Nur einmal in der bisherigen Firmengeschichte gab es aus den ansonsten von Jahr zu Jahr steigenden Umsatzzuwächsen einen Ausreißer: 2009 musste Microsoft gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang von drei Prozent eingestehen.
Das nervigste Hilfe-Werkzeug
Mit Office 97 erblickte Clippy das Licht der Welt, der Büroklammer-förmige Assistant, der am rechten unteren Bildschirmrand aufblinkte und Tipps geben wollte. Doch statt seine Hilfe dankbar anzunehmen, war die Anwendergemeinde einfach nur genervt von Clippy. Selbst Steven Sinofsky, mittlerweile Windows-Chef bei Microsoft, gab zu: "Während der Entwicklung hieß der Office-Assistent TFC. Das C stand für Clown - Sie können sich vorstellen, was die anderen beiden Buchstaben bedeuten."