Einsatz, Zukunft und Grenzen
Die Roadmap von SAP HANA
Worin besteht der konkrete Nutzen für das Business? CIOs werden kaum Geld für eine In-Memory-Lösung in die Hand nehmen, nur weil sich damit Daten schneller verarbeiten oder analysieren lassen.
Gerhard Oswald: Das eine hängt mit dem anderen zusammen. Bislang laufen in einer ERP-Lösung komplexe Prozesse wie Materialbedarfsplanungsläufe (MRP), Kapazitätsplanungen oder Simulationen in einem Batchmodus. Die Abschaffung der Batch-Durchläufe ist daher ein wichtiger Designpunkt bei der Weiterentwicklung der In-Memory-Technologie für den Betrieb transaktionaler Systeme.
Batch-Durchläufe abschaffen
In einem SAP-ERP-System das auf SAP HANA betrieben wird, ließen sich dagegen täglich mehrere komplette MRP-Läufe durchführen. Werksleiter können auf Ausnahmesituationen in der Fertigung und Disponenten auf neue Kundenanforderungen sehr frühzeitig und flexibel reagieren. Dadurch wiederum können Einkaufs-, Lager- und Produktionsprozesse effizienter gestaltet werden. Und bei Simulationen können die Auswirkungen von Änderungen im Rahmen von "What-if"-Szenarien nahezu in Echtzeit durchgespielt werden. Für das Management ist sofort sichtbar, ob und wie bestimmte Maßnahmen greifen, es kann Entscheidungen frühzeitiger treffen.
Foto: SAP
Was passiert beim Wechsel des ERP auf eine In-Memory-Datenbank eigentlich mit den ABAP-basierten Eigenentwicklungen und Partnerlösungen, die SAP-Kunden ja vielfach einsetzen?
Franz Färber: Wir stellen sicher, dass die Modifikationen, Erweiterungen wie auch SAP-Partnerlösungen ebenfalls auf der SAP-HANA-Datenbank laufen, allerdings nicht optimiert für den In-Memory-Betrieb. Die Kunden sollten allerdings im Vorfeld eines SAP-HANA-Projektes ihre Programmcodes untersuchen und bei Bedarf anpassen. Dafür stellen wir spezielle Tools und Services bereit. Mit diesen können auch die Codes der ABAP-basierten Eigenentwicklungen entschlackt werden.
Keine Datenverluste bei Stromausfall
Und wie sieht es mit der Datacenter-Eignung von SAP HANA aus?
Franz Färber: Eine durchgängige Verfügbarkeit unserer In-Memory Lösung auf der Grundlage von Hochverfügbarkeits-, Back-up-Recovery- und Disaster-Tolerance-Szenarien mit Warm-Stand-by und Storage-Mirroring ist jederzeit gewährleistet. Zur Systemüberwachung und Administration können Kunden Bordmittel wie das SAP HANA Studio oder den SAP Solution Manager einsetzen, es gibt außerdem Schnittstellen zu System- und Servicemanagement-Lösungen anderer Hersteller wie IBMIBM Tivoli. Alles zu IBM auf CIO.de
Um Datenverlusten vorzubeugen, werden die In-Memory-Daten aus dem SAP-HANA-Hauptspeicher und die Datenbank-Logs auf die Festplatte geschrieben und der Hauptspeicherinhalt unmittelbar gesichert. Damit gehen auch im Falle eines Stromausfalls keinerlei Daten verloren.