Wie sich der Fachkräftemangel verteilt
Die Schwächen von Bewerbern
Das leidige Thema Fachkräftemangel in der IT hat offenbar eine weithin ungeahnte Facette: Sehr viel mehr noch als bei Informatikern mit Hochschulabschluss herrscht ein Engpass bei IT-Fachleuten mit nicht-akademischer Berufsausbildung. Das geht aus einer Studie des Personaldienstleisters DIS AG hervor.
„Den Ergebnissen der zweiten Befragung zufolge herrscht der größte Mangel an Fachkräften in technischen und in IT-Berufen sowie im Bereich Informatik“, lautet das Fazit im nun wiederholt erhobenen Fachkräftekompass, für den TNS Infratest im Auftrag der DIS AG 253 Unternehmen befragte. Es fehlen laut Studie in über 50 Prozent aller Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern Beschäftigte mit einem abgeschlossenen technischen Studium – zumeist Ingenieure – beziehungsweise mit einem abgeschlossenen Informatikstudium.
Auch ITler ohne Hochschulabschluss gesucht
Wie die Studie zeigt, sucht ein Drittel der Befragten nach Fach- und Führungskräften mit abgeschlossenem Informatikstudium. Noch schlimmer ist es aber bei Spezialisten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in IT-Berufen. 36 Prozent der Firmen klagen hier über Bedarf. „Hier zeigt sich, wie groß aktuell der Bedarf an ITlern ist, und zwar nicht nur im hochqualifizierten Segment", sagt Martin Mahler, Geschäftsbereichsleiter IT bei der DIS AG. "Vielmehr werden Mitarbeiter aller Qualifikationsstufen gesucht."
Besonders schlimm ist die Lage offenbar in Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. 42 Prozent der Befragten suchen hier nach IT-Profis mit absolvierter Lehre. Noch ärger drückt diese Gruppe der Schuh allerdings bei den Akademikern: 54 Prozent wollen Informatikabsolventen rekrutieren.