Total daneben
Die skurrilsten Software-Bugs der IT-Geschichte
1995: Das Steuer-Desaster
Kaum eine Software kann sich gänzlich von ihnen lossprechen: Bugs, diese kleinen Programmfehler, die mal harmlos, mal richtig ärgerlich sein können. Wirklich interessante und seltene Bugs sind jedoch weniger häufig anzutreffen. Bugs der Art, die Anwendungen für eine gewisse Zeit komplett lahmlegen, oder Programme sich gegen ihren Nutzer richten lassen. Für die folgende Geschichte wurden neun besonders eigenartige Bugs ausgewählt, die in den Anwendungen einiger der größten Software-Hersteller Verwirrung stifteten.
Der Erste führt uns zurück ins Jahr 1995. Damals gab es für Mac-User das Programm “MacIn Tax” - später abgelöst durch “Turbo Tax”. Eine Software, die bei der Lohnsteuererklärung und Archivierung von steuerlichen Angelegenheiten behilflich sein sollte. Doch die Version für das Jahr 1994 beherbergte noch eine andere, ungewollte Funktion: Wer über ein bisschen multimediales Verständnis verfügte, konnte online auf über 60.000 eingesandte, ungeschützte Steuererklärungen zugreifen. Wer einmal Zugriff hatte, konnte sich die empfindlichen Daten aber nicht nur ohne weiteres ansehen, er konnte sie sogar verändern oder komplett löschen. Doch worin lag dieser Fehler begründet?
“MacIn Tax” wurde zusammen mit einem Debug-Dienstprogramm verkauft, das den Kunden beim Lösen von Modem-Problemen helfen sollte. Diese Software wählte sich dazu jedoch bei einem ServerServer ein, der von einem Subunternehmen des Herstellers Intuit betrieben wurde. Da die Anmeldedaten für diesen Server aus irgendeinem Grund unverschlüsselt vorlagen, hatte plötzlich jeder Nutzer vollen und uneingeschränkten Zugriff auf den Server – inklusive aller Daten von “MacIn Tax”-Anwendern. Intuit bezeichnete den Fehler später als “Flüchtigkeitsfehler” und versprach den Kunden, für eventuell entstandene, finanzielle Schäden aufzukommen. Alles zu Server auf CIO.de