Whatsapp-Ersatz

Diese sicheren Messenger verwendet die Bundeswehr

08.06.2020
Whatsapp ist in der Bundeswehr verboten. Stattdessen verwendet die Bundeswehr diese Messenger: Stashcat und BwMessenger. Details und erste Screenshots.
Bei der Kommunikation vom Leopard 2 aus dürfte nach wie vor das Funkgerät die entscheidende Rolle spielen. Und nicht der BwMessenger.
Bei der Kommunikation vom Leopard 2 aus dürfte nach wie vor das Funkgerät die entscheidende Rolle spielen. Und nicht der BwMessenger.
Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

Der zu Facebook gehörende Messenger Whatsapp ist für die Verwendung innerhalb der Bundeswehr verboten. Die Bundeswehr verwendet stattdessen die folgenden Messenger.

Stashcat: Bereits im Einsatz

Für öffentliche dienstliche Kommunikation stellt die Bundeswehr seit einiger Zeit den Bundeswehrangehörigen den Messenger Stashcat zur Verfügung. Hierfür wurden laut Verteidigungsministerium erst kürzlich 50.000 Lizenzen bereitgestellt. Stashcat soll laut Herstellerbeschreibung ein "DSGVO-konformer High Secure Messenger mit integrierter Dateiablage, Kalender und Umfragetool" sein. Der Messenger ist ein Projekt des Cyber Innovation Hubs (CIH) und stammt von dem Unternehmen Heinekingmedia GmbH aus Hannover. Stashcat dürfen die Soldaten auch auf ihren privaten SmartphonesSmartphones installieren. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Stashcat
Stashcat
Foto: IDG

Die Polizei in Niedersachsen verwendet unter der Bezeichnung Niedersachsen-Messenger NIMes ebenfalls Stashcat. Die Funktionsbeschreibung von NIMes dürfte im wesenlichen also auch für Stashcat gelten: "Die 'gekapselte' Applikation wird getrennt vom Betriebssystem und sonstigen Apps auf mobilen Endgeräten betrieben, um in einem geschlossenen Benutzerkreis Polizeibeschäftigten den Versand von Text-, Bild-, Video- und Audionachrichten sowohl über dienstliche als auch private Endgeräte zu ermöglichen.

Das bedeutet: Mit NIMes können Beamtinnen und Beamte jederzeit - wenn sie es möchten - auch dienstliche Kommunikation empfangen oder den Kolleginnen und Kollegen relevante Informationen senden." Und weiter: "Die Verschlüsselung der Daten erfolgt im so genannten End-to-End-Verfahren. Es kann also niemand mitlesen - außer demjenigen, der die Daten absendet und der Person, die sie empfängt. Eine zweistufige Authentifizierung sichert zudem vor unbefugter Nutzung."

Sowie: "Die App wird dabei technisch komplett vom Betriebssystem und sonstigen Apps abgekapselt, um in einem geschlossenen Benutzerkreis Polizeibeschäftigten den Versand von Text-, Bild-, Video- und Audionachrichten ausschließlich über die App zu ermöglichen. Eine Einbindung der Inhalte (z.B. in WhatsApp) ist also nicht möglich. Zudem muss jeder Nutzer einer Vereinbarung zur Datenschutzgerechten Benutzung der App zustimmen."

BwMessenger: Künftiger Bundeswehr-Messenger auf Open-Source-Basis

Unter der Bezeichnung BwMessenger lässt die Bundeswehr einen eigenen Ende-zu-Ende-verschlüsselten Messenger entwickeln. Dieser basiert auf den Open-Source-Projekt Matrix und dem Client Riot und ist auch für die Nutzung im Browser vorgesehen. Server-seitig kommen Synapse und Sydent zum Einsatz.

Über diesen Messenger sollen Bundeswehrangehörige kommunizieren und Dateien austauschen. Dateien dürfen damit bis zur Einstufung "Verschlusssache - nur für den Dienstgebrauch" übermittelt wrden. Das ist eine vergleichsweise niedrige Vertraulichkeitseinstufung. Wirklich wichtige Dateien dürfen die Soldaten über den BwMessenger also nicht übermitteln.

BwMessenger
BwMessenger
Foto: Bundeswehr

Der BwMessenger soll zunächst auf Dienst-Smartphones installiert werden. Ab Ende 2020 soll der BwMessenger auch für private Endgeräte nutzbar und verfügbar sein. Langfristig könnte der BwMessener auch in anderen Bundesbehörden verwendet werden: "Perspektivisch soll dieser Messenger auch einen sicheren ressortübergreifenden Informationsaustausch ermöglichen."

BwMessenger
BwMessenger
Foto: Bundeswehr

In diesem Zusammen betont ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber pcwelt.de: "Dienstliche Kommunikation sollte grundsätzlich nur über dienstlich bereitgestellte IT erfolgen. Über private Endgeräte kann lediglich öffentliche Kommunikation durchgeführt werden. Alle Angehörigen der Bundeswehr sind dahingehend eingewiesen worden, dass die Übermittlung höher als 'öffentlich' eingestufter Daten einen IT-Sicherheitsverstoß darstellt. Auf dienstlichen Endgeräten wie Smartphones, Tablets etc. ist die Nutzung von WhatsApp und ähnlichen Messengern nicht möglich." (PC-Welt)

Zur Startseite