Apps gegen Krankenstand
Digitale Helfer gegen Stress
Mitarbeiter der Glasmanufaktur Saint-Gobain-Sekurit in Herzogenrath bei Aachen sind gehalten, so zu reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Ihr Arbeitgeber fordert sie auf, ein etwa zehnminütiges Gespräch mit einem Sprachcomputer zu führen. Die Mitarbeiter beantworten in automatisierten und anonymen Interviews alltägliche Fragen, um so eine möglichst authentische Sprachprobe zu liefern. Aufbau und Art der Antworten dienen der Software Precire als Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Aussage darüber, wie gestresst der Mitarbeiter gerade ist.
"Noch sprechen wir von einer Momentaufnahme", sagt Sabine Winterstein, bei der Krankenkasse DAK-Gesundheit verantwortlich für betriebliches Gesundheitsmanagement. Zusammen mit Saint-Gobain-Sekurit testet die Kasse den Einsatz der sprachpsychologischen Anwendung zur Stresserkennung. Knapp hundert Mitarbeiter haben bereits mitgemacht. Das Ziel: StressStress früher erkennen, um Beschäftigte vor folgenschweren Langzeitbelastungen zu bewahren. Die Technik sei bereits ausgereift, sagt Winterstein. Alles zu Stress auf CIO.de
- Immer mehr Stress
Die Arbeitswelt wandelt sich: Immer mehr wird von einem erwartet, die Aufgaben werden immer komplexer. Vielen Menschen wird der Stress zu viel. Das ist gefährlich, denn ... - Keine Zeit für nichts
... Burnout und Depressionen drohen. Doch mit kleinen Tricks und Übungen von der Gesundheitsexpertin Dr. Claudia Croos-Müller kann man Körper und Geist fit machen gegen Stress und Überlastung. - Es muss nicht immer Sport sein
Und keine Sorge: Ein ausuferndes Fitnessprogramm kommt nicht auf Sie zu. Obwohl mehr Sport im Alltag eine gute Idee ist, um Stress abzubauen. - Mehr Bewegung
"Jede Form der halbwegs lustvollen Bewegung sorgt dafür, dass antidepressive Hormone ausgeschüttet werden", erklärt Croos-Müller. Bewegung macht also tatsächlich glücklich. - Kleine Schritte
Es muss aber nicht gleich joggen sein. Es reicht schon, zum Beispiel häufiger aufzustehen, Meetings im Stehen abzuhalten oder ein paar Hundert Meter Spazieren zu gehen. - Entspannung für den Kopf
Wer sich bewegt, dessen Gehirn schaltet um. So rät Croos-Müller dazu, ein wenig auf der Stelle zu joggen, zum Beispiel wenn ... - Wut im Kopf
... Sie sich gerade über etwas ärgern. Ein bisschen Bewegung lässt den Ärger verfliegen - und das Stresslevel sinkt. - Kopfsache
Bei Bewegung werden im Gehirn Hormone mit antidepressiver Wirkung ausgeschüttet und solche, die Morphium ähneln. - Nicht immer so negativ
Mindestens so wichtig wie Bewegung: Aktivieren Sie die mentalen Ressourcen, trainieren Sie sich darauf, Angelegenheiten positiv zu sehen. Das ist leichter gesagt als getan. Doch schon kleine Schritte helfen. Zum Beispiel: - Freude empfinden
Seien Sie netter zu sich selbst, verzeihen Sie sich Fehler. Wer häufiger Freude, Liebe oder Stolz empfindet, dessen Stresslevel sinkt. So ist man resistenter gegen ... - Nicht unterkriegen lassen
... fiese Chefs und Kollegen. Auch das könne man trainieren, meint Croos-Müller. Wer übt, zuversichtlich zu sein, dessen Gehirn passt sich an. - Bitte lächeln
Probieren Sie auch einmal aus, mehr zu lächeln - vielleicht sogar sich selbst morgens im Spiegel. "Wer viel lacht, der ist gesünder", erklärt Croos-Müller. - Gut fürs Herz
Croos-Müller rät zudem dazu, sich kleine Morgenrituale zuzulegen. In unter drei Minuten den Kreislauf mit Dehnen und Stampfen in Schwung bringen, sich selbst im Spiegel anlächeln und tief atmen. - Entspannt im Büro
Wer nur ein paar dieser Übungen beherzt, der geht entspannter durch den Büroalltag - und durchs Leben.
Ob wegen Stress, drohendem BurnoutBurnout oder Depression: Zunehmend versuchen Unternehmen, stressbedingten Arbeitsausfall der eigenen Mitarbeiter zu vermeiden. Der Markt reagiert mit ersten digitalen Helfern, die Stresssymptome erkennen und Verhaltenstipps geben. Ob sie sich in Unternehmen bewähren werden, ist noch offen: "Die wenigen Anwendungen sind noch nicht lange genug im Einsatz, um sie zu bewerten", sagt Stephan Weiler, Vorstandsmitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin. Alles zu Burnout auf CIO.de