Retail IT


Buchkette vor dem Verkauf

eBooks ruinieren Barnes & Noble

26.08.2010
Von Hartmut  Wiehr

Nachdem sich eine "Poison Pill" (Giftpille), mit der die Riggio-Familie eine Übernahme durch Burkle mittels Begrenzung der zu erwerbenden Aktienpakete zu verhindern suchte, als wirkungslos erwiesen hatte, ging man Anfang August in die Offensive und bot das gesamte Unternehmen zum Verkauf an. Hintergedanke ist offenbar, mittels einer Investorengruppe die Kontrolle zu behalten oder das Unternehmen zu privatisieren.

Wie auch immer der Streit ausgeht, die Folgen für das Retailgeschäft mit Büchern werden einschneidend sein. Eine weitere Ausrichtung auf den Absatz digitaler Leseprodukte ist zu erwarten. Und andere Retailer werden wohl dem Vorbild der weltweit größten Buchhandelskette folgen.

Barnes & Noble verkauft jetzt Spielzeug

Zunehmen werden auch die Lockangebote in den Buchläden selbst: Bei Barnes & Noble gibt es schon jetzt immer mehr Spielzeug für Kinder, und der jüngst eröffnete Laden in Manhattan reserviert etwa nur noch die Hälfte der Verkaufsfläche für Bücher, während man in der anderen Hälfte eine Cafeteria, ein Restaurant, Papierwaren aller Art, Spielzeug für Kinder und Erwachsene, elektronische Gadgets und Luxusuhren finden kann.

Irgendwie erinnert das an das Gemischtwarenangebot von Amazon im Internet: Da sind Bücher auch nur noch ein kleiner Teil neben allem möglichen, von Fernsehern bis Drogerieartikel und Lebensmittel. Und irgendwann wird die schöne neue digitale Welt auch den deutschen Buchhandel erreicht haben.

Zur Startseite