Arbeitsflüsse effizienter steuern

Enterprise Content Management in der Automobil-Industrie

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Branchenanforderungen erfüllen

Darüber hinaus gibt es aber auch branchenspezifische Anforderungen, wie etwa die der Automobilindustrie, die sich mithilfe von ECM-Software erfüllen lassen. Speziell diese Branche steht unter einem immens hohen Wettbewerbsdruck. Deshalb bringen Hersteller neue Modelle immer schneller auf den Markt.

Gleichzeitig wird die technische Ausstattung immer umfangreicher und komplexer, etwa durch Elektronik und Software für die Steuerung von Motoren und Telematik-Diensten. Bestand früher ein Auto aus etwa 800 Einzelteilen, sind es heute je nach Hersteller, Produkt-Typ und Ausstattungsvariante rund 10.000 bis 15.000 Komponenten.

Die Automobilhersteller haben in den vergangenen Jahren ihre Fertigungstiefe kontinuierlich verringert und immer mehr Produktions-, Organisations- und Entwicklungsaufgaben an Zulieferer übertragen. Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) liegt diese bei deutschen Fahrzeugherstellern derzeit bei unter 25 Prozent - Tendenz sinkend. Viele Komponenten wie Armaturen oder Brems- und Sicherheitssysteme werden heute bereits komplett von den Zulieferern entwickelt, vorgefertigt und dann an die Hersteller geliefert.

Zusammenarbeit verbessern

In diesem Umfeld können ECM-Lösungen dazu beitragen, die Kommunikation und damit die Zusammenarbeit zwischen Zulieferern, Herstellern sowie Vertragshändlern und Werkstätten deutlich zu verbessern. Zum Beispiel lassen sich damit Reparatur-Anleitungen, Ersatzteil-Kataloge, Service-Literatur, aber auch Marketing-Informationen intelligent verwalten und verteilen. Auch Fehler-Diagnosen aus Werkstatt-Informationssystemen können über eine ECM-Software Herstellern und ihren Zulieferern zeitnah bereitgestellt werden. Wurde beispielsweise in einem Modell ein fehlerhaftes Bauteil eingebaut, lassen sich auf diese Weise Rückruf-Aktionen schneller anstoßen und durchführen.

Meist entstehen neue Modelle heute in internationalen Entwicklungs- und Fertigungskooperationen. Bei diesen kollaborativen Entwicklungsprozessen fallen eine Vielzahl von technische Dokumentationen und Zeichnungen an. Hinzu kommen noch die verschiedenen Versionsstände und Versuchsberichte. Diese werden in einer ECM-Lösung sicher abgelegt und sind dort für alle an der Entwicklung eines Fahrzeugteils Beteiligten jederzeit abrufbar.

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