Technik-Trends auf der Cebit 2005
Es geht wieder was
Speicher für den Mittelstand
Den Mittelstand umwirbt das Unternehmen mit Demonstrationen, wie dem Aufbau eines Storage Area Networks (SAN), aber auch mit eigenen Produkten. So spart die Speicherplattform "Tagma Store" durch ein Virtualisierungskonzept Speicher und durch ein einheitliches Management (auch externer Systeme) zusätzlich Kosten. Mit der Software konkurriert HDS unter anderem gegen IBMs "SVC" oder den "Storage Router", der EMC (Halle 1) den Zugang in den Virtualisierungsmarkt verschaffen soll. Ansonsten legt EMC in Hannover das Hauptaugenmerk auf Information Life Cycle Management. Auch der EMC-Stand wird von Partnern wie TSystems, Fujitsu-Siemens oder Adiva bevölkert sein. Lösungen statt Techniken zu präsentieren, zwingt die Hersteller zur Kooperation beim Messeauftritt. Nicht entziehen können sich die IT-Hersteller dem Trend zur Verschmelzung mit der Consumer-Elektronik (Hallen 1 und 2, 19 bis 27). Siemens baut seine Gigaset-Telefone zur Konsumentenmarke aus, bei der es um WLAN-Router, ein Dect-Modul zum schnurlosen Telefonieren via Internet oder um eine Settop-Box geht. Auf diese Weise ließe sich zum Beispiel die Rechnerfestplatte als digitaler Videorekorder benutzen.
Das Media-Center für zu Hause
Microsoft und Intel (beide in Halle 2) wollen das Wohnzimmer zum Media-Center umbauen. Unter dem Motto "Modern Living" erleben Microsoft-Besucher in einer 90 Quadratmeter großen Wohnung das Zusammenspiel von Spielekonsole, Tablet-PC, Smartphone und Fernseh-Betriebssystem. Im Mittelpunkt steht die neue Microsoft Windows XP Media Center Edition 2005, mit der Anwender alle digitalen MedienMedien per Fernbedienung nutzen. Unterwegs will Microsoft seine Kunden mit Navigations-Tools, Reiseführern, Info-Services, Musik und Spielen bei der Stange halten. Ein ähnliches Szenario baut der Chip-Lieferant Intel, um zu zeigen, wie gut die hauseigenen Prozessoren den digitalen Lifestyle unterstützen. Top-Firmen der Branche Medien
Zukunftsmusik ist das vernetzte Heim vor allem, weil die Rollenverteilung der Player noch ungeklärt ist. So läuft die Settop-Box von Microsoft-Partner Siemens unter Linux. Generell wird der Bedienungskomfort damit erkauft, dass Fremdsysteme außen vor bleiben. Doch auch die einfachsten Lösungen sind nicht so ausgereift, dass man sich vorstellen kann, wie Technik-Laien ein solches Netz aufbauen oder warten können.
Geschürt werden die Hoffnungen auf den Erfolg von Digital Home durch eine Reihe von Entwicklungen vor allem im Broadcasting- und Netzbereich. Digitales Breitband-Fernsehen, ob via Settop-Box oder Kabel, wird bald amtlich verordnet. Damit bekommt endlich das so genannte Triple Play eine Chance, sprich die Übertragung von Sprache, Bild und Daten via Netz.
IP-Kommunikation setzt sich durch
Diese Aussichten treiben nicht nur die Hersteller von Settop-Boxen, High-Definition-Fernsehern und digitalen Videorekordern auf die Messe. Die Infrastruktur für das digitale Zuhause, vor allem aber auch für betriebliche Multimedia-Dienste wie IP-Telefonie und in Verbindung damit das Multiprotocol Label Switching (MPLS), beschäftigt die Carrier in den Communications-Hallen (Hallen 11 bis 16, 26 plus Pavillons). Entsprechende Konzepte und Komponenten zeigen British Telecom, Cisco (Halle 13), IBM, Rivestone, Alcatel, Juniper, Nortel und andere.