Unzulässige Bündelung
EU-Kommission erhöht wegen "Teams" Druck auf Microsoft
MicrosoftMicrosoft nutzt nach Ansicht der EU-Kommission seine Marktmacht mutmaßlich regelwidrig zur Unterstützung seines Kommunikationsdienstes Teams. Konkret geht es unter anderem darum, dass der US-Konzern Teams im Paket mit gängiger Produktivitäts-Software wie Word, Excel oder PowerPoint verkauft hat, wie die Kommission in Brüssel mitteilte. Dabei habe Microsoft seinen Kommunikationsdienst wohl einen Vertriebsvorteil verschafft, indem Kundinnen und Kunden nicht entscheiden konnten, das Paket ohne Teams zu kaufen. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Microsoft kann nun Stellung zu den vorläufigen Untersuchungsergebnissen nehmen und beispielsweise mit weiteren Zugeständnissen versuchen, die Bedenken der Kommission aus der Welt zu räumen. In einer ersten Reaktion betonte Microsoft-Präsident Brad Smith, dass sein Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen habe. Er begrüße "die heute geschaffene zusätzliche Klarheit." Microsoft werde weiter an Lösungen arbeiten, um die verbleibenden Bedenken der Kommission auszuräumen.
Untersuchung geht auf Beschwerde von Slack zurück
Auslöser für das Verfahren war eine Beschwerde des inzwischen von Salesforce übernommenen, damaligen Konkurrenten Slack im Sommer 2020. Der Dienst sah sich durch die Einbindung von Teams in die Plattformen Office 365Office 365 und Microsoft 365 benachteiligt. Nachdem die EU-Kommission im Juli 2023 offiziell eine Untersuchung gestartet hatte, kündigte Microsoft an, dass man in Europa die Office-Programme günstiger auch ohne Teams kaufen kann. Die Regelung wurde zum April 2024 auch auf andere Regionen ausgeweitet. Alles zu Office 365 auf CIO.de
Die Kommission stellte nun klar, dass das aus ihrer Sicht nicht ausreicht. "Weitere Änderungen" seien erforderlich, um wieder einen fairen Wettbewerb wiederherzustellen. Zudem betont die Behörde, dass sich bei den nun verkündeten Ergebnissen um vorläufige Ansichten handelt und noch nicht die abschließende Position der EU-Kommission darstellt.
Innerhalb der EU ist die Kommission dafür zuständig, einen fairen Wettbewerb zu garantieren. Dabei geht es unter anderem darum, dass ein einzelnes Unternehmen keine Monopolstellung bekommt, durch die es Preise diktieren kann. Die EU-Wettbewerbshüter nehmen auch schon seit Jahren amerikanische Technologie-Plattformen unter die Lupe. Allein gegen Google sind Bußgelder in Milliardenhöhe verhängt worden. Strafen in diesen Wettbewerbsverfahren orientieren sich am Umsatz der betroffenen Unternehmen. (dpa/rs/pma)