Dominanz von China und USA brechen
EU plant neuen Supercomputer
Die EU-Kommission will nach Angaben vom Mittwoch bis Ende des Jahres einen Vorschlag vorlegen, wie der Aufbau einer sogenannten Höchstleistungsrecheninfrastruktur in Auftrag gegeben werden könnte. Sie soll in der Lage sein, mindestens eine Trillion (10 hoch 18) Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen.
Nach Angaben der Brüsseler Behörde würde der neue Supercomputer in der Lage sein, in Echtzeit riesige Datenmengen zu verarbeiten. Dies könnte es ermöglichen, die Strom- und Wasserversorgung effizienter zu machen oder die Vorhersage von Erbeben zu verbessern. Im Bereich der Medizin helfen Supercomputer bereits heute, schneller Diagnosen zu stellen und die Wirkung neuer Arzneimittel zu simulieren.
Nach Einschätzung des zuständigen EU-Kommissars Andrus Ansip sind die EU-Staaten derzeit viel zu sehr auf die Rechenleistung von Supercomputern angewiesen, die zum Beispiel in China und den USA stehen. Ziel müsse es sein, diese Abhängigkeit so schnell wie möglich zu beenden, sagte er zur Vorstellung seiner Pläne. Spätestens 2023 soll einer der drei stärksten Supercomputer in Europa stehen.
In der aktuellen Liste der schnellsten SupercomputerSupercomputer ("Top 500") liefern sich die USA und China ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Staaten platzierten jeweils 171 Systeme in der Liste. Den schnellsten Computer der Welt betreibt China. Mit 93 Petaflops (Billiarden von Kalkulationen in der Sekunde) arbeitet "Sunway" am nationalen Supercomputing Center im chinesischen Wuxi und hält seine Verfolger damit deutlich auf Abstand. Auch Platz zwei belegt China mit "Tianhe-2" (31 Petaflops). Als schnellste Anlage der USA folgt "Titan" auf Platz drei (17 Petaflops). Deutschland liegt mit 32 der schnellsten Rechenanlagen aktuell auf dem dritten Platz vor Japan. (dpa/rs) Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de