China entwickelt sich zum neuen Player
Firmen sind beim IT-Outsourcing wählerisch geworden
Mehr als die Hälfte der befragten Firmen hat bereits eine Outsourcing-Partnerschaft vorzeitig gekündigt. Bei der Vorjahresstudie hatte dies nur jedes fünfte Unternehmen angegeben. Zum ersten Mal in der seit 2002 durchgeführten Studie gab außerdem eine nennenswerte Zahl von Unternehmen an, ihre Outsourcing-Investitionen im kommenden Jahr zurückfahren zu wollen: sieben Prozent im Onshore-Bereich, fünf Prozent im Offshore-Bereich. Auch unter den Anbietern macht sich Ernüchterung breit: Vor einem Jahr glaubten 97 Prozent an weiter steigende Investitionen der Kunden, dieses Jahre sind es 14 Prozent weniger.
Es gibt aber auch eindeutig positive Signale: So planen drei Viertel der befragten Firmen ihre Outsourcing-Aktivitäten im kommenden Jahr noch auszubauen. In der Vorjahresbefragung waren es noch zehn Prozent weniger gewesen. Ebenfalls zeigten sich die Firmen zufriedener mit ihren Outsourcing-Partnern onshore.
Für die Diamondcluster-Analysten sind die auf den ersten Blick widersprüchlichen Ergebnisse ein Indiz, dass der Outsourcing-Markt am Scheidweg steht. Der Sättigungsgrad ist mittlerweile sehr hoch: Praktisch alle befragten Firmen haben zumindest eine IT-Funktion an einen externen Partner ausgelagert. Gleichzeitig haben die Firmen die Erfahrung gemacht, dass erhoffte – und von Anbietern versprochene – Kosteneinsparungen selten so hoch ausfallen wie erwartet. Viele Unternehmen haben unterschätzt, wie anspruchsvoll das erfolgreiche Management einer Outsourcing-Partnerschaft ist. Gerade einmal neun Prozent der Firmen gaben an, dass ihre Erwartungen vom Anbieter übertroffen wurden. 48 Prozent sagen, dass zumindest einige Erwartungen erfüllt worden sind.