Verkehr

Forscher machen unsere Straßen schlau

15.07.2013
Von Benjamin Reuter und Andreas Menn

Energie erzeugen zum Beispiel: Startups wie Solarroadways in den USA wollen Straßen in Sonnenkollektoren verwandeln. Ein niederländisches Unternehmen arbeitet an einer temperaturempfindlichen Fahrbahnfarbe, die Autofahrer bei Frost vor Glatteis warnt. Und in Mannheim lädt Asphalt künftig Linienbusse an der Haltestelle per Drahtlosstrom auf.

Teure Träume

Das klingt nach teuren Träumen. Doch tatsächlich könnte die Technik immense Kosten sparen: Staus kosten die deutsche Wirtschaft 7,8 Milliarden Euro im Jahr, so der US-Verkehrsinformationsdienst Inrix. Und laut IEA verursacht der Straßenverkehr rund 16,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen - mit enormen Folgekosten, die auf keiner Straßenbaurechnung stehen. Ebenso wenig wie die rund 1,2 Millionen Verkehrstoten Jahr für Jahr.

Zumal künftig noch deutlich mehr Menschen und Güter unterwegs sein werden. Experten sind überzeugt: Wenn mit dem Verkehrsaufkommen nicht auch Unfälle, Staus und Schadstoffe noch weiter wachsen sollen, müssen Straßen smart werden. Sie müssen helfen, den Verkehr besser zu organisieren - und darüber hinaus vielleicht auch ganz neue Funktionen übernehmen.

Sensible Straßen

Jeden Abend beginnt in deutschen Innenstädten ein trauriges Schauspiel: Autofahrer manövrieren durch die Wohnviertel auf der Suche nach dem einen letzten freien Parkplatz. Das Gekurve kostet Millionen Menschen Zeit, Sprit und Nerven. Forscher schätzen, dass ein Drittel des Verkehrs in Innenstädten allein durch die Stellplatzsuche zustande kommt.

In Braunschweig soll das ein Ende haben. Dort testet das US-Startup Streetline zusammen mit dem Industriekonzern Siemens ein System, das Autofahrer per Smartphone-App zum freien Parkplatz navigiert. Dazu installiert Streetline Sensoren im Asphalt, die erkennen, ob dort ein Auto steht. Per Funk gelangen die Informationen an einen ServerServer im Internet und von dort in die App. Noch sind in Braunschweig nur 60 Testsensoren installiert - in San Francisco dagegen sind es schon 7000. Wenn 100.000 Autofahrer dreimal pro Woche die Park-App nutzen, behauptet Streetline, spare das 670.000 Liter Benzin im Jahr. Alles zu Server auf CIO.de

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