Verkehr
Forscher machen unsere Straßen schlau
Strom tanken über die Induktionsschleife
Bevor aber ganze Autobahnen umgerüstet werden, muss sich die Technik im kleineren Maßstab bewähren – etwa bei Linienbussen. So sollen ab 2014 in Mannheim auf einer Linie Elektrobusse fahren, die an jeder Haltestelle über Induktionsschleifen drahtlos Strom tanken.
Computergesteuerte E-Autos, LEDs im Straßenbelag - das amerikanische Architekturbüro Höweler + Yoon will alles zu einem 750 Kilometer langen, mehrstöckigen Superhighway kombinieren, der Boston mit Washington verbindet. Dort sollen S-Bahnen, Leihautos und Fahrräder verkehren, die Pendler staufrei ans Ziel bringen. Vorteil der hypothetischen Verkehrsader: Sie verbindet alle Verkehrsmittel und braucht weniger Fläche als heutige Trassen.
Güterverkehr
Womöglich wird sich ein Teil des Verkehrs sogar unter die Erde verlagern. Das plant das Schweizer Startup Cargo Tube. In einem breiten Tunnel transportieren E-Mobile Güter aller Art bei Tempo 30 von Stadt zu Stadt. Mit Strom versorgt und gelenkt werden die Transporter wie heute schon in Lagerhallen per Induktionsschleife im Boden. Die Shuttles fahren rund um die Uhr, stehen nie im Stau und sollen dank geringer Personal- und Energiekosten preiswerter sein als Lkw-Transporte.
Während ein ähnliches Projekt der Uni Bochum seit Jahren keine Investoren findet, arbeiten die Schweizer von Beginn an mit Logistikern wie dem Paketdienst DPD und der Supermarktkette Coop zusammen. "Wir haben die wichtigsten potenziellen Nutzer unseres Systems im Boot", sagt Projektleiterin Yvette Körber. Binnen zehn Jahren, hoffen die Schweizer, wäre eine gut 50 Kilometer lange Pilotstrecke von Zürich zum Logistikkreuz Härkingen fertig - und übernähme die Hälfte des Güterverkehrs von der parallelen Autobahn.
Eines der größten aktuellen Verkehrsprobleme wäre zumindest dort vorerst gelöst: der tägliche Lkw-Stau.
(Quelle: Wirtschaftswoche)