Verkehr
Forscher machen unsere Straßen schlau
Neuer Asphalt
Einen weiteren Trick hat ein neuartiger Asphalt auf Lager, den der niederländische Wissenschaftler Erik Schlangen von der Universität Delft entwickelt hat: Er repariert sich selbst. Dafür füllt der Forscher zwischen die Steinchen des Straßenbelags einen Kleber, dem er feine Stahlfasern beimischt. Will Schlangen Risse in seinem Straßenbelag schließen, muss er den darin enthaltenen Stahl nur mit einer Art Mikrowelle erhitzen. Daraufhin schmilzt der Asphalt und die Risse schließen sich.
Schlangen und sein Team haben die Technik auf einem stillgelegten Teil der Autobahn A58 in den Niederlanden getestet. Ergebnis: Wenn der Belag alle vier Jahre mit einer speziellen Induktionsmaschine wieder versiegelt wird, verlängert sich die Lebensdauer im Vergleich zu heutigem Asphalt auf das Doppelte, auf bis zu 40 Jahre. Allein in Deutschland wendet die öffentliche Hand jedes Jahr bis zu zehn Milliarden Euro auf, um Straßen zu reparieren. Zumindest ein Teil davon ließe sich künftig vielleicht sparen - durch Verkleben.
Gerade erst tagte in Berlin wieder der Elektromobilitätsgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel. Eines der größten Probleme der sauberen Fortbewegung beklagten Experten: die geringe Reichweite der Strommobile.
Aber auch dafür bieten Forscher mit innovativen Straßenkonzepten Lösungen. Wissenschaftler der kalifornischen Eliteuniversität Stanford etwa wollen den Akku von Elektroautos während der Fahrt laden. Dafür müssten im Asphalt und am Boden des Autos Metallspulen angebracht werden, die Energie mithilfe von Induktion durch die Luft übertragen. Laut Berechnungen der Forscher soll die Leistung reichen, um Autos anzutreiben.