IT-Dienstleistungen
Full-Service-Provider sind gefragt
Bislang bestimmten zwei Arten von IT-Dienstleistern den Markt: Management-Beratungen und Systemintegratoren. Mittlerweile gewinnen aber auch Full-Service-Provider, so genannte Business Innovation and Transformation Partner (BIPT), zunehmend Marktanteile. Nach der Definition von Lünendonk erwirtschaften BITP-Partner mehr als 60 Prozent ihres Umsatzes mit Beratung und Dienstleistungen. Von diesen Einnahmen müssen jeweils mindestens zehn Prozent auf Management- beziehungsweise IT-Beratung, System-Integration und Outsourcing entfallen. Ein Beispiel hierfür ist die S&T Unternehmensgruppe aus Wien, die vor allem die IT-Servicemärkte in Zentral- und Osteuropa im Visier hat. "Wer als Anbieter auch künftig wachsen will, muss nicht nur über Technologie-, Branchen- und Implementierungs-Know-how verfügen, sondern kombiniert damit, die Management- und Prozessberatung ausbauen", so Christian Rosner, CEO von S&T.
Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs müssen Anwenderunternehmen immer konsequenter den Nutzen ihrer IT an deren Beitrag zur Wertschöpfung messen. In der Folge werden IT-Standardleistungen häufiger zugekauft oder ausgelagert, damit die interne IT-Abteilung ihre Kapazität in strategische Projekte stecken kann. Dadurch schreitet die Industrialisierung der IT weiter voran. Ein weiteres zentrales Wettbewerbskriterium ist die Innovationskraft der Unternehmen. Neben Produkt- und Dienstleistungsinnovationen gewinnen vor allem Geschäftsprozess-Innovationen an Bedeutung. "Vor diesem Hintergrund müssen die IT-Dienstleister ihre Kunden künftig stärker von ihrer Prozess- und Management-Beratungskompetenz überzeugen und sie bei ihren Change-Prozesse umfassend betreuen", so Rosner. Wichtig seien zudem Global-Delivery- und Sourcing-Modelle wichtig, damit die Anwender die Services ihres IT-Partners in gleich bleibender Qualität an allen Standorten in Anspruch nehmen können.
Laut Gartner soll der weltweite IT-Servicemarkt um 9,5 Prozent auf 819 Milliarden Dollar zulegen. Der größte Teil (256 Milliarden Dollar) fließt in Consulting-, Entwicklungs- und Integrationsprojekte. An zweiter Stelle liegen IT-Management-Projekte (220 Milliarden Dollar), gefolgt vom Prozess-Management (121 Milliarden Dollar). In Europa soll der IT-Servicemarkt in diesem Jahr um 5,3 Prozent auf 211 Milliarden Euro wachsen.