In welche Produkte das Geld geht
Furioser Anstieg der IT-Ausgaben
Ein genauerer Blick ins Zahlenmaterial von Forrester zeigt aber, dass es auch für den europäischen IT-Markt mitnichten nur Grund für düstere Gedanken gibt. Zwar läuft die Erholung von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in diesem Jahr nirgendwo so schleppend an wie in der Eurozone plus Großbritannien. Dafür war der Einbruch 2009 mit einem Minus von 4,8 Prozent auch weniger dramatisch als anderswo – in den USA beispielsweise rutschte der Markt um 7,9 Prozent ab.
Lokomotive USA zieht mächtig an
Im kommenden Jahr werden in West- und Mitteleuropa laut Forrester-Prognose 297 Milliarden Dollar für IT ausgegeben – mehr als 2008 und absolut betrachtet mehr als seit vielen Jahren. Die Wachstumsrate von 7,4 Prozent ist zwar im globalen Vergleich, der auch recht winzige Entwicklungsmärkte umfasst, gering. Auf lange Sicht betrachtet erweist sie sich als so hoch wie lange nicht mehr: 2006 und 2007 lag sie bei 5,3 und 5,9 Prozent.
Der Raum Asia Pacific glitt zwar recht schadlos durch die Krise und gibt in diesem Jahr 7,2 Prozent mehr für IT aus als 2008, hat angesichts schwacher IT-Wachstumsraten in den Jahren davor aber auch größeren Nachholbedarf.
Dass der US-amerikanische IT-Markt jetzt erst einmal davonzieht, kann man auch als Mutmacher interpretieren. Die Lokomotive für die Konjunktur im Markt sind zwar die Vereinigten Staaten – aber immerhin gibt es eine, die auch den Rest mitzieht. Die weltweiten IT-Ausgaben steigen laut Forrester von 1,367 Billionen Dollar in diesem Jahr auf 1,485 Billionen in 2011. Nach einem Rückgang um 5,6 Prozent im vergangenen Jahr bedeutet das Wachstumsraten von 7,3 und 8,6 Prozent, angetrieben von den USA mit von 564 auf 609 Milliarden Dollar steigenden Ausgaben für die IT.
Hinter diesem positiven Trend stehen nach Einschätzung von Bartels zwei Ursachen. Erstens erholt sich die US-Wirtschaft insgesamt rasant, das Bruttoinlandsprodukt legt im Verlauf des Jahres um mehr als 3,5 Prozent zu und wächst 2011 noch schneller. Zweitens sei ein neuer Technologie-Zyklus angebrochen. Smart Computing erweist sich demnach über Jahre hinweg als Treiber für hohe Investitionen in die IT.