Mehrheit stimmt dafür
Fußball-Chip gegen Fehlentscheidungen
"Chip, Chip, Hurra!" betitelte das Sportmagazin Kicker im Februar einen Artikel, in dem der Fußball mit integriertem Chip als Allheilmittel angepriesen wurde. Doch daraus wurde nichts. Fifa-Chef Sepp Blatter hatte den Chip im März erneut abgelehnt: "Fußball ist ein Spiel mit menschlichem Gesicht, mit Irrtümern von Menschen - von Trainern, Spielern und Schiedsrichtern. Das sollte man so lassen", wird Blatter bei Welt Online zitiert.
Eine aktuelle Umfrage Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Hightech-Verbandes Bitkom zeigt allerdings, dass Blatter mit dieser Meinung nicht die Mehrheit der Fußballfans vertritt. Die Befürworterschar ist groß: 70 Prozent der rund 1.000 Befragten würden es begrüßen, wenn technische Hilfsmittel wie Videobeweise und der besagte Chip im Ball eingesetzt werden, um Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu korrigieren.
28 Prozent der Fußballinteressierten stehen hinter Blatter: Sie sind gegen technische Hilfsmittel. 14- bis 19-Jährige sind im Vergleich ablehnender, 42 Prozent von ihnen wollen keine technischen Hilfsmittel. Bei den über 60-Jährigen sind es nur 15 Prozent, sie stehen der Technik im Sport offener gegenüber.
Der Branchenverband Bitkom beschreibt die Funktionsweise des Chips so: Ein Chip kann dem Schiedsrichter signalisieren, wenn der Ball die Torlinie überquert hat. Dazu sendet ein in den Ball integrierter Sender Signale aus. Empfänger im Stadion empfangen diese Signale. Aus ihnen berechnet ein Auswertungscomputer dann permanent die Position des Balls zentimetergenau. Schiedsrichter tragen einen Empfänger am Handgelenk und können so die Daten einsehen.