Studie über Arbeitsalltag
Gehetzt und gestresst durch den Job
Hetze bei der Arbeit wird für immer mehr Angestellte zu einer Alltagserfahrung. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (52 Prozent) müssen sehr häufig oder oft gehetzt arbeiten. Selten gehetzt fühlen sich bundesweit 36 Prozent, nie gehetzt zwölf Prozent der Angestellten. Zu diesen Ergebnissen kommt der DGB-Index Gute Arbeit, für den mehr als 6000 Arbeitnehmer zu den Themen Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung befragt wurden.
63 Prozent berichten davon, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen. Die Arbeitsintensivierung trifft Beschäftigte unabhängig von der Einkommensgruppe und der Branche. Generell gilt: Je stärker die Arbeit intensiviert wird, desto mehr muss gehetzt werden. Und je länger die wöchentliche Arbeitszeit eines Angestellten ist, desto größer ist der Arbeitsstress. Ein gutes Drittel der Arbeitnehmer glaubt, sie müssten eher nicht (22 Prozent) oder überhaupt nicht (15 Prozent) intensiver arbeiten als früher.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei zahlreichen Beschäftigten die Grenzen von Arbeitsleben und Privatem verschwimmen. Gut ein Viertel (27 Prozent) der Beschäftigten muss laut eigenen Angaben sehr häufig oder oft auch in der Freizeit für den Job erreichbar sein. Weitere 33 Prozent müssen in ihrer Freizeit selten erreichbar sein, von 40 Prozent der Befragten wird eine Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit nie erwartet. Besonders Vorgesetzte müssen in ihrer Freizeit sehr häufig oder oft für Berufliches erreichbar sein (40 Prozent), bei Angestellten ohne Führungsposition sind es nur 23 Prozent.
15 Prozent der Befragten arbeiten sehr häufig oder oft unbezahlt in ihrer Freizeit, heißt es in den Umfrageergebnissen. 36 Prozent tun dies selten, knapp die Hälfte der Befragten nie (49 Prozent). Mehr als ein Drittel der Angestellten (34 Prozent) berichtet von Problemen, nach der Arbeit abzuschalten. 37 Prozent müssen auch zu Hause an Schwierigkeiten bei der Arbeit denken, unter den Gehetzten sind es sogar 53 Prozent.