Studie über Arbeitsalltag
Gehetzt und gestresst durch den Job
Nur 30 Prozent der Angestellten arbeiten so lange wie vertraglich festgelegt. Drei Prozent arbeiten weniger, zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland arbeiten insgesamt pro Woche länger, als das in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Jeder Fünfte berichtet in der Umfrage von mindestens zehn Überstunden pro Woche. Bei 22 Prozent sind es fünf bis neun Überstunden, bei einem Viertel der Befragten bis zu fünf Überstunden.
Jeder Zweite geht krank zur Arbeit
Viele Umfrageteilnehmer kurieren sich bei einer Krankheit nicht aus. Fast die Hälfte (49 Prozent) der Arbeitnehmer geben an, dass sie im vergangenen Jahr mindestens zweimal zur Arbeit gegangen sind, obwohl sie sich "richtig krank" gefühlt haben. Unter den Beschäftigten, die sehr häufig gehetzt arbeiten müssen, liegt dieser Anteil sogar bei 70 Prozent.
"Die psychischen Belastungen durch Arbeitsstress, Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung sind so hoch, dass die GesundheitGesundheit und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gefährdet sind", kommentiert DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach die Ergebnisse. Man brauche kein Konditionstraining für die Beschäftigten, sondern vor allem Arbeitsbedingungen, die weniger StressStress produzieren, fordert Buntenbach. Alles zu Stress auf CIO.de Top-Firmen der Branche Gesundheit
Die Umfrageergebnisse stammen aus dem DGB-Index Gute Arbeit GmbH. Dafür wurden 6083 Arbeitnehmer zum Thema Arbeitshetze und Arbeitsintensivierung befragt. Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben "Gute Arbeit" nach eigenen Angaben zu ihrem Leitbild für die Entwicklung der Arbeitswelt gemacht. Gute Arbeit bedeutet: faires Einkommen, berufliche und soziale Sicherheit sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz, der hilft, gesund das Rentenalter zu erreichen. Der Begriff "Gute Arbeit" geht auf den englischen Begriff "Decent Work" zurück, der wörtlich so viel wie "menschenwürdige Arbeit" bedeutet.