Vom IT-Vorstand zum Interims-Manager
Gerhard Barth hat zur IT zurückgefunden
Erfahrung schafft Akzeptanz
So definiert er zurzeit eine neue IT-Architektur, die er auch noch einführen und umsetzen wird. Aber dann ist seine Mission als Interims-Manager voraussichtlich auch wieder beendet, und er wird das Unternehmen wieder verlassen.
Als er als Interims-Manager bei Versatel anfing, erlebte er seine Aufnahme durch die Mitarbeiter als sehr offen. Neid auf ihn, weil er jemandem anderen einen Posten weggenommen habe, habe es auch nicht gegeben. "Der Vorteil von Interims-Managern liegt vor allem in ihrer langen Berufserfahrung. Das schafft Akzeptanz", erklärt Barth. Auch würden die Mitarbeiter den meisten Managern auf Zeit nur selten Karriereabsichten unterstellen. Hinzu kommen für ihn drei Kerntugenden, die eine erfolgreiche Arbeit ermöglichen: zuhören, nachdenken und erst dann handeln. Aktionismus führe dagegen selten zum Ziel.
Andererseits spielt der Interims-Manager auch nicht die Rolle des Sündenbocks, wie es manchmal Beratern passiert. Denn im Gegensatz zu Beratern ist Barth mit allen Rechten und Pflichten eines angestellten Managers ausgestattet: Er entscheidet über Investitionen, verantwortet sein Handeln und berichtet an den Vorstand.
Aber nein, in den Vorstand eines großen Unternehmens möchte er nicht mehr zurück. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass in großen Organisationen die Mitarbeiter die Entscheidungen des Vorstands ausbremsen könnten. Das möchte er nicht unbedingt noch einmal erleben.