IT-Nachwuchs
Girls Hacker School begeistert Mädchen für IT
Am 1. Mai-Wochenende 2021 wurde die Girls Hacker School ein Jahr alt und über 100 Mädchen und Frauen im Alter von neun bis 53 Jahren waren mit dabei. Sie nahmen an dem zweitägigen digitalen Workshop-Angebot zur Feier des Jahrestages teil und konnten sich spielerisch an IT und Coding herantasten. So schnupperten sie in Programmiersprachen wie Python und Scratch hinein oder lernten, wie man mit HTML und CSS Websites erstellt. Glückwünsche zum einjährigen Jubiläum übermittelten prominente Persönlichkeiten wie Staatsministerin Dorothee Bär und Verlegerin Miriam Meckel.
Programmier-Workshops für Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren bietet die Hacker School regelmäßig an - derzeit rein digital, vor Corona in Präsenzkursen. Die 2014 in Hamburg gegründete Initiative, inzwischen gemeinnützige GmbH, setzt sich für die digitale Mündigkeit und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ein. Die Kursleiterinnen und -leiter heißen "Inspirer" oder "Inspiress" und sind IT-Profis, die sich hier ehrenamtlich engagieren. Sie wollen IT-Talente von morgen begeistern.
Kreativ in der Krise
Während des ersten Lockdowns 2020 stellte die Hacker School innerhalb weniger Tage ihr Angebot auf rein digital um und nannte es: "Hacker School @home". In dieser Zeit entstand auch die Girls-Variante - eine "Herzensangelegenheit", wie Geschäftsführerin Julia Freudenberg zugibt. Denn sie beobachtet, dass sich Mädchen immer noch zu wenig an technische Berufe oder Themen herantrauen.
Da habe sich leider seit ihrer Kindheit nicht viel geändert. Sie erinnert sich: "Ich war die Beste in der Klasse in Mathe, bis ich gehört habe, dass Mädchen schlecht im Rechnen sind." Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie derartige Aussagen Mädchen verunsichern und verhindern, dass Frauen sich für MINT-Berufe entscheiden. Freudenberg selbst studierte schließlich Betriebswirtschaft und promovierte in Sustainability Management, bevor sie später durch ihr Engagement bei der Hacker School zu IT-Themen fand. Mit dem speziellen Girls-Angebot will die Hacker School genau diesen Barrieren entgegenwirken und Mädchen einen "safe space" zum Ausprobieren geben.
"Wir haben inzwischen über 800 Mädchen erreicht", freut sich Freudenberg über die bisherige Gesamtbilanz der Girls Hacker School. Und hofft auf noch viel mehr Mädchen. Sie ist der Überzeugung, dass jedes Kind einmal programmiert haben sollte, bevor es sich für einen Beruf entscheidet.
Aber ob Mädchen oder Junge: Jedes Kind in Deutschland - unabhängig von Geschlecht und Herkunft - sollte einmal coden, um die digitale Welt verstehen und mitgestalten zu können - so die Mission der Hacker School. Jeden Monat finden Kurse statt, die alle barrierefrei und zu einem geringen Betrag (oder ganz kostenfrei) buchbar sind. Die Hacker School bindet auch Unternehmen, Schulen, Netzwerke und die Politik ein, um diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu lösen - und freut sich über weitere ehrenamtliche IT-Profis, die als Inspiress und Inspirer die Talente von morgen begeistern. Für ihre gemeinnützige Initiative wurde die Hacker School mehrfach ausgezeichnet, unter anderem beim "Digital Leader Award 2020".
So wirst du Inspiress/Inspirer
Wenn du IT-SkillsIT-Skills hast, die du weitergeben kannst Alles zu Skills auf CIO.de
Wenn du begeistert bist von IT
Wenn du gerne mit Kindern arbeitest
Wenn du an 2x 4h an einem Wochenende Zeit hast
Auch Unternehmen können sich bei der Hacker School engagieren.
Mehr unter: www.hacker-school.de