Strategien


IT-Governance

Glasklare Führung

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Lokale IT-Units kämpfen um Macht

Für die Informatikstrategie genauso wie für die gesamte Struktur eines Unternehmens ist es wichtig, welchen Grad an Freiheit die untergeordneten Organisationseinheiten haben dürfen. Laut einer Studie der Albert-Ludwig-Uni Freiburg verfolgen 25,8 Prozent der befragten Unternehmen eine zentral durch die Mutterorganisation geprägte Informatikstrategie, um Skaleneffekte zu erzielen. 17,1 Prozent bevorzugten eine dezentrale IT-Strategie mit einer hohen lokalen Verantwortung, 57,1 Prozent entschieden sich für eine koordinierte Strategie, die auf zentralen Kernkompetenzen bei gleichzeitiger dezentraler Verantwortung für lokale Anpassungen basiert.

Natürlich verdächtigen bei dieser letzten Variante alle Beteiligten in den Regionen das zentrale Management, Kompetenzen beschneiden zu wollen. Konflikte sind vorprogrammiert. Die Kämpfe um Macht kommentiert Post-CIO Schuster jedoch gelassen: "Dass Entrepreneure aus den Business Units versuchen, Macht zu bekommen, ist doch völlig normal."

Der 162 Meter hohe und vor allem aus Licht und Luft bestehende Post-Tower wirkt nicht so, als würden Kräfte, die heimlich auf die IT-Governance-Struktur einwirken, dort lange unentdeckt bleiben. Eine Glas-Metall-Fassade umhüllt den Turm, auch die Wände der Büros sind durchsichtig. "Anfangs sind wir immer mit ausgestreckter Hand durch die Flure gelaufen", erinnert sich eine Mitarbeiterin an die Zeit nach dem Umzug. An Transparenz muss man sich halt erst einmal gewöhnen - auch an die, die durch IT-Governance geschaffen wird.

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