Kritik an Top-Absolventen
High Potentials überschätzen sich
Trifft ein High Potential die Entscheidung für einen Jobwechsel, hat das oft private Gründe. Mit 86 Prozent beziehungsweise 73 Prozent wechselt die Mehrheit der deutschen und österreichischen High Potentials aus persönlichen Motiven den Arbeitgeber. Lediglich in der Schweiz steht nicht das Private an erster Stelle. Dort wechseln 85 Prozent der Top-Talente, weil ihnen ein lukratives Angebot von einem Wettbewerber vorliegt.
Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung
Damit ein solches Angebot gar nicht erst zur Verlockung wird, setzen die befragten Unternehmen vielfältige Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung ein. Fast alle Umfrageteilnehmer geben an, dass sie Talente mit herausfordernden Aufgaben, viel Eigenverantwortung, einer attraktiven Unternehmenskultur und Weiterbildungen halten wollen. Neun von zehn deutschen und österreichischen Unternehmen bauen zur Bindung ihrer Talente außerdem ein attraktives Unternehmensimage auf, in der Schweiz sind es 76 Prozent. Work-Life-Balance ist in 74 Prozent aller deutschen Unternehmen ein Thema zum Binden von Talenten, in Österreich und in der Schweiz bei jedem zweiten Arbeitgeber.
Laut Kienbaum haben in Deutschland High Potentials mit Diplom die besten Karriereaussichten: 99 Prozent der deutschen Unternehmen schätzen Absolventen mit einem Diplom-Zeugnis. Bei der Vergütung gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Abschlüssen: Absolventen mit einer Promotion erhalten in Deutschland ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 52.200 Euro. Auf Platz zwei folgen in diesem Ranking der Einstiegsgehälter die Master-Absolventen mit Universitätsabschluss (46.500 Euro) vor den Diplom-Studenten (44.400 Euro) und den Bachelor-Absolventen mit Universitätsabschluss (44.000 Euro). In Österreich sind die Jahresgehälter um durchschnittlich 10.000 Euro niedriger als in Deutschland.
Für die "High Potentials Studie 2011/2012" der Managementberatung Kienbaum wurden Personalleiter aus 460 Unternehmen aller Größen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.