Social Software

IBM, Microsoft und Jive im Vergleich

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Bei SharePoint fehlt noch einiges

Derart als Taktgeber kann Microsoft zurzeit nicht auftreten. Fairerweise muss man daran erinnern, dass SharePoint seit Jahren seine Kernfunktionen erfüllt und nur schrittweise mit Web-2.0-Funktionen angereichert wird. "Mit Version 2010 hat Microsoft SharePoint in die Liga der Social-Software-Plattformen gehoben", sagt Kaiser. SharePoint sei allerdings weiterhin in erster Linie ein horizontales Portal mit integriertem Content- und Dokumenten-Management, in dem soziale Funktionen noch eine untergeordnete Rolle spielen. So finde sich keine vergleichbare Implementierung eines Activity Streams im Produkt wieder. Auch die Social-Analytics-Funktionen seien nur schwach umgesetzt.

Hier stellt sich indes die Frage, ob jeder Anwender unbedingt die Avantgarde-Lösung braucht. Technisch haben nach Einschätzung Acandos vor allem IBM, aber in Teilen auch Jive die Nase vorn. In der Praxis sind die Infrastruktur, Back-End-Systeme und die Mobile-Strategie eines Unternehmens ebenso gewichtige Faktoren. Wer traditionell stark auf Microsoft-Lösungen setzt, fährt möglicherweise mit SharePoint am besten. "Wem SharePoint als Social Software nicht ausreicht, der kann seine bestehende Plattform mit Jive SBS oder IBM Connections aufwerten und so die Stärken von SharePoint mit denen einer ausgewachsenen Software koppeln", beruhigt hierzu Studienautor Kaiser. Für Java-Anwender bieten sich laut Acando indes IBM und Jive an. Auch die Unternehmensgröße und damit die zu verarbeitende Datenmenge spielten eine Rolle.

Zusammenfassend bewertet Acando die Lösungen hinsichtlich der Implementierung mit Schulnoten. Bei Benutzerfreundlichkeit erhalten IBM und Jive die Zensur "gut", Microsoft "befriedigend". Der Schulungsaufwand für Anwender sei bei IBM "sehr gering", bei Jive "gering" und bei Microsoft "mittel". Als Social Software betrachtet, bekommt Jive eine Eins, IBM eine Zwei und Microsoft nur eine Vier. Als Enterprise-Social-Software ist IBM hingegen der Primus mit der Note "sehr gut", Jive folgt mit "gut", und Microsoft kommt mit einer mittelmäßigen Drei daher.

"Neben organisatorischen Voraussetzungen und einer offenen Unternehmenskultur ist letztlich die Akzeptanz durch die Benutzer ausschlaggebend für den Erfolg einer Social-Software-Initiative", schreibt Acando. "Eine einfach verständliche Software und handliche Werkzeuge sollen ein angenehmes Nutzungserlebnis ermöglichen."

Vergleich II - Strukturen und Ausstattung

Arbeitsmittel

IBM

Jive

Microsoft SharePoint


Aktualisierungen von Inhalten und Personen

Übersichtsseite / Nachrichtenkanal

Activity Stream

Activity Stream

Activity Stream Newsfeed

E-Mail-Benachrichtigungen

ja

ja

ja

RSS Feeds bereitstellen

ja

ja

ja

Organisation und Zugriffe

Profile

permanent verfügbar auf alle Kernkomponenten

permanent verfügbar auf alle Kernkomponenten

permanent verfügbar eingeschränkter Zugriff auf
Kernkomponenten

Communities / Subcommunities

permanent verfügbar

permanent verfügbar

von Navigation abhängig

Komponenten

permanent verfügbar

permanent verfügbar

von Navigation abhängig

Volltextsuche

ja

ja

ja

Gemerkte Inhalte

ja

ja

Workaround über private Tags

Tags

ja

ja, + Gruppierungen

ja

Kernkomponenten

Wissen aufbauen und teilen, Wikis, Lesezeichen, Dateien

ja

ja

ja

Diskussionen führen

ja

ja

ja

Arbeitsabläufe organisieren

ja

Aufgaben/To-Dos

Aufgaben/To-Dos

Ergänzende Tools

Gemeinschaftskalender

nein

ja

ja

Ideen-Management

ja

als Modul

nein

Mediengalerie

ja

ja

ja

Microblog

ja

ja

ja

Org-Chart

ja

ja

ja

Umfragen

nein

ja

ja

Social Features

Social Tagging

ja, + Profile von Kollegen

ja

ja

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Inhalte, Personen

Inhalte, Personen

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