Kaufangebot an Cognos schürt Wettbewerb im BI-Markt

IBMs Herz schlägt wieder für Applikationen

13.11.2007
Von Nicolas Zeitler

Kein radikaler Strategiewechsel

IBM selbst betont, die angekündigte Übernahme passe genau zur Strategie des Unternehmens, "Information on demand". Der Kauf von Cognos ist nach Angaben des IT-Konzerns die 23. Akquisition, um diese Devise verstärkt weiterzuverfolgen. Auch aus der Sicht von Analysten bedeutet das Kaufangebot keinen radikalen Strategiewechsel bei IBM - auch wenn sich das Unternehmen bisher im Geschäft mit Anwendungs-Software zurückgehalten hatte. BI-Lösungen seien schließlich eine Art "Brücke zwischen Anwendungs-Software und dem darunter liegenden Daten-Management", erklärt Melanie Mack von PAC.

Für Carsten Bange, den Geschäftsführer des BARC-Instituts, zeigt sich in dem Übernahme-Angebot eine Entwicklung auf dem Markt: Der Trend gehe weg von einer getrennten Betrachtung von Daten-Management und Anwenderwerkzeugen hin zu "breiten Angeboten der Mega-Software-Anbieter, die einen kompletten Stapel von Datenintegration, Datenqualitäts-Management, Datenspeicherung für Data-Warehouses und Data Marts bis hin zu Anwenderwerkzeugen für verschiedenste BI-Anwendungsbereiche anbieten".

Belebung auf dem Markt

Rüdiger Spies erwartet, dass die Übernahme "Aufwind für den Business-Intelligence-Markt" bringt. Bereits in den letzten Jahren habe die Branche jährlich um knapp zehn Prozent zugelegt. Für die kommenden Jahre seien nun jährliche Zuwächse um bis zu elf Prozent wahrscheinlich. Neben den verbliebenen größeren BI-Anbietern wie SAS Institute und Microstrategy könnten davon auch kleine Unternehmen in der Branche profitieren.

Melanie Mack rechnet mit einer weiteren KonsolidierungKonsolidierung auf dem Markt, wenn auch langsamer als bisher. "Schließlich haben sich die meisten großen IT-Anbieter bereits entsprechend eingedeckt.“ Nun wachse der Druck auf kleinere BI-Anbieter. "Für diese geht es jetzt darum, sich in ihrer Nische erfolgreich zu positionieren und eventuell weiter in strategische Partnerschaften zu investieren.“ Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Cognos hat seinen Stammsitz im kanadischen Ottawa. Das Unternehmen hat rund 4.000 Mitarbeiter. Der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr, das bis Ende Februar 2007 lief, lag bei 980 Millionen Dollar. Eigenen Angaben zufolge hat Cognos weltweit um die 25.000 Kunden. Cognos soll nun als Gruppe in die Sparte Information Management Software bei IBM integriert werden. Der bisherige CEO und Präsident von Cognos, Rob Ashe, soll die Gruppe leiten.

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