Digitalisierter Weinanbau
Internet of Things hält an der Mosel Einzug
Sonnenstrahlung, Wasser, Boden und Lage - diese Parameter entscheiden maßgeblich über die Qualität eines Weins. Dabei wirken sich bei den sensiblen Trauben dynamische Schwankungen der Witterung schnell auf Menge und Qualität des Weines aus. Letztlich ist es für den Winzer entscheidend, zu wissen welche Eckdaten gerade in seinem Weinberg herrschen. Bislang musste sich der Winzer hierbei allein auf seine Kenntnis des Terrains und seine langjährigen Erfahrungen verlassen.
Sensoren überwachen den IoT-Weinberg
Künftig soll ihm dabei IoT-Technik helfen. Dazu haben das Nürnberger Unternehmen MyOmega und Intel die Lösung TracoVino entwickelt. Spezielle Sensoren erfassen dabei exakte Klimadaten im Weinberg: neben der Temperatur werden auch Luft- und Bodenfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Lichtstärke gemessen. Die in Echtzeit erfassten Daten lassen sich vom Winzer jederzeit per Smartphone und Tablet abrufen. So kann der Weinbauer gemäß Witterung und Bodenbeschaffenheit schneller auf mögliche Trockenheit, Überwässerung oder Schädlingsbefall reagieren. Auf diese Weise könne er dann seinen Ertrag steigern.
Per Mobilfunk in die Cloud zur Datenanalyse
Technisch basiert die Lösung auf der die IoT-Plattform MYNXG (My NeXt Generation), die MyOmega auf Intel Technologie entwickelt hat. MYNXG verbindet Sensornetzwerke, Smartphones, Netzwerkelemente des Mobilfunks sowie die Cloud und kommt in TracoVino zum Einsatz. TracoVino besteht aus einem einen MYNXG-Controller sowie der MYNXGApp für Smartphones. Die erforderlichen Daten im Weinberg werden für den Winzer über Sensorplattformen erfasst. Diese Sensorplattformen ermitteln Temperatur, Luft und Bodenfeuchtigkeit sowie Sonneneinstrahlung und Lichtstärke.
Zudem können weitere Sensoren installiert werden, die Blattfeuchte, Boden PH- und Nährstoffwerte messen. Dabei sind die Sensoren energieautark, da sie durch Solarzellen mit Strom versorgt werden. Die gewonnenen Daten werden wiederum per Mobilfunk zur Weiterverarbeitung in die Cloud transportiert.
Auf diese Daten greift der Winzer dann per Smartphone zu. Dabei lassen sich die Messstellen durch Kartenansichten und Satellitenfotos schnell zuordnen. So sind etwa Datenverläufe ersichtlich, die Informationen zur aktuellen und historischen Situation vor Ort im Weinberg geben. In der App klickt der Winzer einfach auf einen Sensor und erhält dann sämtliche Informationen, die zudem für ihr grafisch auf bearbeitet werden.
Pilotprojekte an der Mosel
Als Kommunikationspartner sind mittlerweile Ericsson und Telenor Connexion mit im Boot. Sie sollen für einen sicheren IoT-Cnnecitivity Service sorgen. Seine Feuertaufe hat das System derzeit an der Mosel. Hier testen die Winzer Knebek, Franzen, Clemens und Haart in Bremm, Piesport, Winningen sowie Cochem auf seine Praxistauglichkeit.