3 Aufgabenfelder
IT-Altlasten für die Digitalisierung beseitigen
Organisation, Prozesse und Architektur
Die wesentlichen Stellgrößen für ein "House-Keeping" haben sich auch im Zeitalter der Digitalisierung nicht verändert: Organisation, Prozesse, Architektur sind an vorderster Front zu nennen. Ist das nur alter Wein in neuen Schläuchen? Mitnichten!
Agile Organisationsformen lösen starre Linienstrukturen ab. Die IT-Prozesse lassen sich mit entsprechenden Lean- und Kanban-Managementverfahren in Kombination mit DevOps deutlich beschleunigen.
Und für technische Architekturen gibt es für Entscheider verständliche Darstellungen basierend auf Big-Data. Verantwortliche können diese Stellgrößen im Einzelnen und im gegenseitigen Zusammenspiel zur Steigerung von Agilität und Geschwindigkeit und zur Reduktion der Komplexität orchestrieren.
- Was ändert sich durch die Digitalisierung für die Mitarbeiter?
Antworten suchten diese IT-Chefs in einer Diskussion mit COMPUTERWOCHE-Redakteuren. Unser Bild zeigt von links: Hans Königes (CW), Edgar Kirchmann von Transearch, Dieter Loewe von NTT Data, Daniel Krauss von Flixbus, Axel Kummer von Metafinanz, Frank Engelhardt von Salesforce.com, Jürgen Renfer von der KUVB und Alexandra Mesmer (CW). - Axel Kummer, Metafinanz
„Wir müssen neu denken, ausgehend von den Geschäftsprozessen und den Endkunden. Dafür setzen wir auf kreative Köpfe, die auch aus anderen Branchen als der IT kommen.“ - Daniel Krauss, Flixbus
„Unsere größte Herausforderung ist es, mit permanentem Change und der damit einhergehenden Unsicherheit zurechtzukommen.“ - Dieter Loewe, NTT DATA
„Wir brauchen eine Arbeitskultur, in der Mitarbeiter ein Privatleben haben dürfen und nicht immer erreichbar sind.“ - Edgar Kirchmann, Transearch
„Wer Digitalisierung ernst nimmt, braucht mehr als einen neuen Posten wie den Chief Digital Officer. Topmanagement wie Führungskräfte müssen das Thema treiben und vorleben.“ - Jürgen Renfer, KVUB
„Digitale Veränderungen sind derart disruptiv, dass wohl niemand genau weiß, wo die Reise endet. Der CIO ist als Lotse gefordert.“ - Frank Engelhardt, Salesforce.com
„Es motiviert die Mitarbeiter, wenn sie eine reelle oder auch gefühlte Autonomie haben.“
Die digitale Organisation gestalten
Eine der Kernfragen von Entscheidern ist die nach der organisatorischen Verankerung und Verantwortung. Sicherlich besteht die die Möglichkeit einen disruptiven Angang in der Projektorganisation zu entwickeln. In diesem Fall schafft ein Projektkontext ein Biotop zur Verprobung von neuen Geschäftsmodell-Ideen. Doch an einem bestimmten Punkt muss ein Übergang in die Linienorganisation des Unternehmens erfolgen. Dabei ergeben sich prinzipiell drei strukturelle Optionen der Verankerung:
als dezentrale Einheit(en) auf der Geschäftsseite mit großer Nähe zum Business,
als gebündelte Einheit in der Unternehmens-IT und
als gebündelte, separate Einheit (zum Beispiel Direct Report des CEO).
Neben der organisatorischen Verankerung ist die Frage zu beantworten, wie eine solche Einheit organisatorisch aufzubauen und "im Innern" zu strukturieren ist. Hier ist insbesondere auf dynamische und agile Organisationsformen z.B. in Form von Poolkonzepten zurückzugreifen.