Architekturmanagement (EAM)
IT-Investitionen lassen sich halbieren
Denn: Wie gut oder schlecht eine IT-Anwendungslandschaft ist, entscheidet sich maßgeblich daran, wie gut sie das Business und dessen Demands unterstützt. Mit dieser Dimension tun sich die meisten Unternehmensarchitekten schwer, da es oftmals einfacher ist, sich in der vertrauten Komfortzone der IT zu bewegen, statt die Anforderungen des Geschäftsorganisation inhaltlich zu durchdringen und diese in einer Geschäftsarchitektur abzubilden.
Eine gute Unternehmensarchitektur beschreibt die Geschäftsarchitektur in mindestens drei Dimensionen: Prozesse (die Wertschöpfungssicht), Business Capabilities (die funktionale Sicht) und Produkte. Insbesondere die Darstellung von Business Capabilities wird von immer mehr Unternehmen als wichtiges Konstrukt gesehen, mit dem eine effektive Beurteilung der IT-Unterstützung bzw. des Business/IT-Alignments ermöglicht wird.
Für eine effektive Bebauungsplanung ist es auch wichtig, dass die Geschäftsarchitektur rein fachlich und unabhängig von IT-Anwendungen und technischen Lösungsideen beschrieben wird. Gerade in diesem Punkt zeigt die Praxis, dass die Geschäftsarchitektur oftmals aus den vertrauten IT-Anwendungen abgeleitet wird. Dabei wird es bei einer solchen Herangehensweise schwierig herauszufinden, ob alternative IT-Lösungen die Business Demands vielleicht besser unterstützen könnten.
Unternehmen schaffen zentrale Architekturabteilungen
In vielen Unternehmen entstehen derzeit zentrale Architekturabteilungen für EAM. Häufig entwickeln sich diese Einheiten aus Teams, die sich bisher schwerpunktmäßig mit der Software-Architektur von IT-Anwendungen beschäftigt haben. Neben der Herausforderung, die Dimension der Geschäftsarchitektur nicht (mehr) durch die IT-Brille zu betrachten, muss in der Praxis häufig noch eine weitere Hürde gemeistert werden.
Deutlich wird das mit folgendem Vergleich: Jemand, der als Architekt Gebäude entwirft, sich mit dem modernen Design von Häusern befasst und sich auch mit technischen Details wie der Statik auskennt, dürfte sich schwertun, wenn er eine Stadt planen, also entscheiden soll, wo Industriegebiete gebaut werden oder wo Wohngebiete entstehen sollen.