Die wöchentliche CIO-Kolumne
IT-Sicherheit als Lifestyle
Es geht um Mode und Geschmack. Ich habe daher Zweifel, ob ich bündig beurteilen kann, was Thomas Groth, "Chief Visioneer" von Sun Microsystems Deutschland , letzten Donnerstag in Berlin vortrug. Darum beschränkt sich diese Kolumne auf die Schilderung von Gesehenem und die Wiedergabe des Gehörten. - Eine kurze Reportage aus dem Ludwig-Erhardt-Haus der IHK in Berlin.
Wenn IT-Manager etwas nicht sind, dann ist es bunt: Gedeckte Sakko-, Krawatten- und Mantelfarben herrschen vor. Für modisch Sensible ist das eine gute Nachricht angesichts der gelegentlichen Ausnahmen von der grauen Regel. Denn die sind oft nicht ganz kongruent mit verträglichen Geschmacksmustern - soweit ich das beurteilen kann.
Ein sicheres Urteil in Stilfragen hat jedenfalls Thomas Groth, letzte Woche prominenter Redner beim IT-Sicherheitstag ("Trust D@y") der Timekontor AG . In der konservativ (siehe oben) gekleideten Menge auffallend farbig und dennoch gut aufeinander abgestimmt waren nicht nur Anzug und Hemd des als "proaktiver Trendscout" bei Sun fest bestallten Techno-Visionärs. Auch sein Vortrag hatte alles, was positive Aufmerksamkeit auf sich zieht: den vielversprechenden Titel "Daten und NetzwerkeNetzwerke schützen! Sicherheit durch Architekturen", statistisch untermauerte Aussagen - und Schlussfolgerungen. Ein paar davon waren indes ziemlich überraschend. Alles zu Netzwerke auf CIO.de
Die Kernaussage von Groths Vortrag lässt sich schnell zusammenfassen. Die Gefahren der Informationsverarbeitung nehmen zu, wie der Referent belegte. Cyber-Attacken: plus 79 Prozent laut Riptech Log File Survey; allgemeine Sicherheitsprobleme: plus 146 Prozent von 2000 auf 2001 laut CERT , gefährliche Mail-Anhänge: Verdreifachung in 2001 laut Messagelabs . Die Gründe leuchten ein: dezentrale Arbeit in Home-Offices, Web-Anbindung von Partnern, Wireless-Technologien, mehr Softwarefehler durch kürzere Innovationszyklen etc. Daraus, so Groth, entstünden finanzielle Schäden, die das FBI auf durchschnittlich zwei Millionen Dollar pro Unternehmen beziffere, aber auch Image- und Vertrauensschäden.
Alles bekannt, wenn auch selten so fesselnd vorgetragen wie durch den Trendforscher in Diensten von Sun. Auch dass er Produkte und Services aus dem Portfolio seines Arbeitgebers als Gegenmittel favorisierte, überraschte niemanden.