Analysten-Kolumne

IT-Sourcing-Strategie unterscheidet zwischen Top oder Flop

11.07.2007
Von Klaus Holzhauser

Weitere wichtige Faktoren für eine IT-Sourcing-Strategie sind die Reife eines Unternehmens, Verfügbarkeit des nötigen Know-hows sowie die Auslastung. Da ein in einem Service weniger erfahrenes Unternehmen schwerlich den Dienstleister kontrollieren kann, sollte es von einem Outsourcing desselben absehen. Überlegenswert ist dagegen, Spitzenauslastungen durch externe Service-Provider abzudecken.

Einfluss der strategischen Relevanz eines Services und des internen Know-hows auf die Eignung von Outsourcing, Insourcing oder Mischmodellen.
Einfluss der strategischen Relevanz eines Services und des internen Know-hows auf die Eignung von Outsourcing, Insourcing oder Mischmodellen.

Der Faktor internes Know-how sollte unbedingt in Bezug zur strategischen Relevanz eines IT-Services gesetzt werden. Bei hochrelevanten IT-Dienstleistungen kann es durchaus Sinn machen, noch nicht vorhandenes internes Know-how aufzubauen. Zwischen den beiden Polen Outsourcing einerseits und Insourcing andererseits gibt es hier viel Raum für Mischformen. Bei der Anwendungsentwicklung kann man beispielsweise nur bestimmte Teile wie Schnittstellen "offshore" entwickeln lassen und den Rest intern oder durch eine Offsite-Filiale im eigenen Lande.

Kosten und Risiken nicht überbewerten

Für die Festlegung einer IT-Sourcing-Strategie müssen die einzelnen Kriterien, die sich wechselseitig beeinflussen, in Kombination miteinander betrachtet und bewertet werden. Dabei sollten die Faktoren "Kosten“ und "Risiken“ nicht überbewertet werden, weil dies oft das Finden einer optimalen Lösung blockiert.

Im Gegenzug sollte man das Einsparpotenzial durch Near- und Offshore-Delivery nicht überschätzen. Berechnet man den Aufwand für den Aufbau von Kommunikationsstrukturen, Abstimmung, detaillierte Anforderungsdefinition und klare, umfangreiche Fachkonzepte mit ein, sind Einsparungen von über 30 Prozent unrealistisch.

Gemischte Delivery-Modelle bevorzugt

In der Praxis hatten kombinierte Modelle bisher am meisten Erfolg. Entsprechend bevorzugen globale "Player“, und zwar sowohl auf IT-Anbieter- als auch auf Anwenderseite, gemischte Delivery-Modelle, die zudem auch eine Mischkalkulation je nach den Zielen und Bedürfnissen des Kunden bedeuten.

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