Arbeitsdruck und Wochenendarbeit
Jeder Zehnte arbeitet zu viel
"Wenn man ganz bewusst acht Stunden täglich arbeitet, kann man es dazu bringen, Chef zu werden und vierzehn Stunden täglich zu arbeiten", sagte einst der vierfache Pulitzerpreisträger Robert Frost. Ein Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes scheint das zu bestätigen. Die Statistiker haben jetzt den Bericht "Qualität der Arbeit" vorgelegt.
Demnach war 2009 jeder Zehnte ein "Erwerbstätiger mit überlangen Arbeitszeiten". Überlang heißt: 48 Stunden pro Woche und mehr. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag voriges Jahr bei 35,8 Wochenstunden. Dieser Wert sagt allerdings nicht viel aus, denn die Wirtschaftskrise hat zu Kurzarbeit und dem Abbau von Überstunden geführt.
Zu den Vielarbeiten zählen rund vier von zehn Führungskräften (39 Prozent). Da haben White-Collar-Worker etwas mit Landwirten gemein: Jeder dritte Bauer (33 Prozent) ist länger als 48 Stunden pro Woche beschäftigt. Außerdem arbeiten 17 Prozent der Akademiker oft länger.
Chefs sind meist keine Youngsters mehr, daher erklärt sich, dass vor allem ältere Beschäftigte lange Arbeitszeiten aufweisen. In der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre sind es dagegen nur knapp acht Prozent.