Data Center der Zukunft

Kampf der Server-Plattformen

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Die Strategien der Hersteller

In diesem Szenario positionieren sich die Server-Hersteller mit unterschiedlichen StrategienStrategien. Zu den führenden Anbietern zählen DellDell, Fujitsu, HPHP, IBMIBM und OracleOracle mit Sun. Neu auf dem Radarschirm ist Cisco aufgetaucht. Die Netzwerk-Company versucht mit ihrer auf Blade-Systemen basierenden "Unified-Computing"-Strategie vor allem im RechenzentrumRechenzentrum Fuß zu fassen. Zwar falle die Gesamtwertung für Cisco gegenüber den etablierten Server-Anbietern noch niedrig aus, kommentiert Gartner-Analyst Butler. Doch die starke Marktpräsenz des Netzspezialisten werde sich mittelfristig auch im Server-Markt positiv bemerkbar machen. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de Alles zu Strategien auf CIO.de

Eine ähnliche strategische Stoßrichtung beobachtet der Gartner-Mann bei Oracle. Die Company vergrößere ihre Marktchancen, indem sie Anwendungen, Infrastruktursysteme und Hardware (über den Zukauf von Sun) eng aufeinander abstimme und als integrierte Lösungen anbiete. Ein Beispiel dafür ist die Exadata Database Machine, ein vorkonfiguriertes Paket aus Hardware von Sun und Oracle-Software, das sich vor allem für Data-Warehouse-Anwendungen und Online Transaction Processing (OLTP) eignen soll. Zu den Unternehmen, die ihre Märkte verstärkt durch Akquisitionen ausweiten, zählt Gartner neben Oracle auch IBM und Hewlett-Packard. Andreas Zilch, Analyst bei der Experton Group, spricht in diesem Kontext von einer "vertikalen Integration" mittels eines kompletten Stacks. Dieser von Cisco eingeleitete Trend habe mittlerweile drei Koalitionen (Cisco/EMC/VMware, Sun/Oracle, Fujitsu Technology Services/Netapp) hervorgebracht. Andere würden folgen und die bestehenden Portfolios zum Teil noch weiter ausgebaut.

Ein weiterer strategischer Ansatz der Server-Anbieter ist im Bereich Virtualisierungs-Infrastruktur zu erkennen. Hier positionieren sich vor allem HP, IBM und VMware. Bei Letzterem handelt es sich zwar nicht um einen großen Server-Hersteller, wohl aber um ein Unternehmen, das auf der Ebene der Softwareplattformen und Betriebssysteme den Markt verändert. Eine ähnliche Rolle spielt VMware im Bereich Cloud-Infrastruktur, wo sich insbesondere IBM, Cisco und HP strategisch aufstellen. Geht es um die veränderte Rolle der ServerServer in einem Umfeld dynamisch zuweisbarer IT-Ressourcen und Blade-Formfaktoren, haben HP, IBM und Cisco nach Einschätzung der Gartner-Experten bislang die größten strategischen Anstrengungen unternommen. Alles zu Server auf CIO.de

Ganz anders die Situation im Volumenmarkt mit x86-Servern unter Windows oder Linux, wo Kunden in erster Linie günstige Preise und Effizienz erwarten. Hier sieht Gartner vor allem Dell gut positioniert. Doch die Texaner sind nicht allein. Mit seinem breiten Angebot will sich Hewlett-Packard auch in diesem Segment eine starke Position verschaffen. Bei all den unterschiedlichen Ansätzen sollten Anwender nicht vergessen, dass es den Herstellern unterm Strich vor allem um mehr Einfluss und mehr Marktanteile gehe, warnt Butler. Trotz aller Standardisierungseffekte wollten sie es Kunden immer schwerer machen, den Lieferanten ohne hohen Kostenaufwand zu wechseln.

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