IT-Nachwuchs

Karriere im Startup machen

14.08.2015
Von Lea Steinweg

Ein hohes Maß an Teamgeist, Eigeninitiative und der Wille, Verantwortung zu übernehmen, sind also das A und O für Mitarbeiter eines jungen Unternehmens - dieser Meinung ist auch Volker Neumann, Chief Operations Officer bei Chrono24. Das 2003 gegründete Unternehmen hat sich in den letzten Jahren zum weltweit führenden Online-Marktplatz für Luxusuhren entwickelt und will nun durch die bereits gesicherte Unterstützung von Investorengeldern noch weiter wachsen. "Wir wollen Mitarbeiter, die nachfragen und hinterfragen. Die den Begriff Eigeninitiative auch leben", sagt Neumann und fügt hinzu: "Im Gegenzug dazu bieten wir ein schönes Arbeitsklima, in dem man Spaß haben und dennoch professionell arbeiten und vorankommen kann."

Designer-Büros, Getränke-Flat und Tischkicker

Die Karlsruher Büros von Chrono24 und abusix befinden sich in den oberen Stockwerken eines ehemaligen Brauereigebäudes in der Karlsruher Oststadt. Außen der Charme von altem Backstein aus dem 19. Jahrhundert, innen hip eingerichtete Arbeitsplätze inklusive Getränke- und Snackbars, Tischkicker, Smart TV, Entspannungsecken und einer Dachterrasse.

"Mehr noch als die Büros hat mir aber von Anfang an imponiert, dass die Leute hier so authentisch auftreten", so der 28-jährige Frieder Dappen, Head of Content Services bei Chrono24 und ergänzt: "Und ich habe nicht mal annähernd das Gefühl, dass ich meine Gedanken vor meinem Chef nicht ausdrücken darf. Natürlich in einem angebrachten Maß. Aber ich werde vollkommen ernst genommen."

Zusätzlich zur offenen Kommunikationskultur, flachen Hierarchien und viel Gestaltungsspielraum gibt es aber noch andere Anreize, die junge Unternehmen ihren Mitarbeitern bieten können - und die in Deutschland aufgrund der steuerlichen und bürokratischen Rahmenbedingungen noch nicht ausreichend genutzt werden: Mitarbeiterbeteiligungsprogramme, zum Beispiel in Form von Stock-Options als Kapitalbeteiligung.

"So etwas ist in den USA im Startup-Umfeld gang und gäbe", erzählt abusix-CEO Tobias Knecht, dessen Firmen-Headquarter sich in Palo Alto im Silicon Valley befindet, "denn wenn die Firma funktioniert, so bekommst du ein Hundertfaches dessen, was Du als Gehalt bekommen hättest. Und wenn die Firma nicht funktioniert, dann hast Du Pech gehabt, aber dann bist Du auch selbst mit schuld. Das ist noch etwas, was wir hierzulande lernen müssen: den Mitarbeitern mehr Verantwortung am Gesamtwerk zu geben. Gerade auch als Young Professional kann man dabei unheimlich viel lernen."

Junge wachstumsorientierte Unternehmen können also in vielerlei Hinsicht interessante Entwicklungsmöglichkeiten für Nachwuchsfachkräfte bieten - und nicht zuletzt kann es für den ein oder anderen auch persönlich reizvoll sein, ein Startup auf dem Weg hin zum Global Player zu begleiten.

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