Vereinbarkeit von Familie und Karriere

Karriere-Killer Teilzeit

Bettina Dobe war Autorin für cio.de.

Angestellte fürchten, durch Teilzeit ihre Karriere abschreiben zu können. 42 Prozent der Befragten gaben an, dass dieses Arbeitsmodell dafür verantwortlich sei. Das GehaltGehalt spielt dabei auch eine große Rolle: Knapp ein Viertel der Beschäftigten (23 Prozent) gab an, dass sie deutliche Einkommenseinbußen befürchteten, so die Studie. Die meisten sorgten sich, bei Familiengründung entsprechender Arbeitsgestaltung ihren Arbeitsplatz komplett zu verlieren oder beruflich gar abzusteigen. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Mitarbeiter bleiben bei Familienprogrammen treu

Damit verschenken Führungsverantwortliche jede Menge Potenzial in ihren Angestellten. Dabei sind gerade qualifizierte Mitarbeiter und deren Fähigkeiten wichtiger denn je. Der Fachkräftemangel lässt den Pool an Spezialisten vor allem im IT-Bereich schmelzen. Unternehmen können es sich eigentlich nicht leisten, Frauen auf die unteren Ränge zu verbannen. Und gerade in der IT sind Frauen besonders gut aufgehoben: Sie haben andere soziale Kompetenzen. Wer also Familienfreundlichkeit hinten anstellt, verliert einen großen Pool an Talenten.

Angestellte mit Kindern bleiben dem Unternehmen eher treu, wenn dieses familienfreundliche Angebote hat.
Angestellte mit Kindern bleiben dem Unternehmen eher treu, wenn dieses familienfreundliche Angebote hat.
Foto: vsurkov - Fotolia.com

Zudem bleiben Mitarbeiter mit Kindern ihren Arbeitgebern treu - aber nur, wenn es Familienprogramm im Unternehmen gibt. Dann wollen 71 Prozent der Angestellten mit Familie weiter in der Firma arbeiten. Eltern, die solche Programme noch nicht in Anspruch genommen haben, sind dagegen zu 30 Prozent bereit dazu, den Arbeitgeber zu wechseln, so die Studie. Will sich ein Unternehmen also langfristig Mitarbeiter sichern, wäre es sinnvoll, Teilzeit und andere familienfreundlichere Modelle zuzulassen. Sonnenschein bezeichnete sie als "immense Chance".

Firmen brauchen Familien

"Familien sind für Unternehmen von existenzieller Bedeutung", sagt Sonnenschein. Die Studie ergab nämlich auch: Je weniger ausgeprägt die Familienkultur war, desto wechselbereiter waren die Mitarbeiter. Weniger als ein Drittel (27 Prozent) der Eltern in einem solchen Unternehmen waren bereit, langfristig bei diesem Arbeitgeber zu bleiben. Teilzeit lohnt sich also für Angestellte und die Firma.

Für die Studie befragte A.T. Kearney zusammen mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, das Infas Institut für angewandte Sozialforschung und das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Dafür befragte die Unternehmensberatungsfirma knapp 1800 Mitarbeiter aus über 400 Firmen über die Familienfreundlichkeit.

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