IDC-Studie zur Künstlichen Intelligenz
KI dient zur Prozessoptimierung - aber nicht zur Innovation
KI-Anwendungsszenarien
Künstliche Intelligenz basiert auf einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsszenarien. Am häufigsten nutzen die befragten Organisationen Texterkennung (57 Prozent), Spracherkennung (47 Prozent), Bilderkennung/Bild-Klassifikation (43 Prozent), überwachtes Lernen (42 Prozent) sowie die Extraktion von Wissen (41 Prozent). Dabei entwickeln sich die Lösungen und Services für künstliche Intelligenz rasant weiter. Heute ist eine Vielzahl an KI-Plattformen, Services und Anbietern am Markt verfügbar. Dabei sind cloud-basierte KI-Services für 60 Prozent der befragten IT-Entscheider die bevorzugte Bereitstellungsform. Die Unternehmen nutzen sowohl KI-Services und KI-Lösungen Dritter, entwickeln aber zugleich eigene Algorithmen. In diesem Zusammenhang ist für 42 Prozent der IT-Entscheider Open Source eine Option zur Entwicklung eigener KI-Services.
Das große Interesse an künstlicher Intelligenz ist branchenübergreifend. Allerdings sind KI-Lösungen noch nicht in allen Industriezweigen gleichermaßen im Einsatz. Vorreiterbranchen der Umsetzung von KI-Projekten sind Versorger, Telekommunikationsunternehmen sowie die Financial Services Branche. Die Schlusslichter sind die öffentliche Verwaltung und Dienstleistungsunternehmen. "Wir sehen, dass immer mehr Referenzen zur Verfügung stehen", konstatiert Zacher.
Wenig überraschend ist zudem, dass die meisten Unternehmen das Potenzial von KI noch nicht umfassend nutzen. So betonen zwar 60 Prozent, dass eine digitale Transformation ohne künstliche Intelligenz nicht erfolgreich sein werde, doch lediglich 30 Prozent nennen Innovation als eines der drei wichtigsten Business-Ziele. Künstliche Intelligenz wird also offenbar vorrangig zur Prozessoptimierung eingesetzt. Hier sieht IDC vor allem die Anbieter in der Pflicht, die Chancen und Möglichkeiten besser zu kommunizieren.
Fachkräftemangel
Fehlende Fachkräfte bremsen die KI-Aktivitäten in vielen Unternehmen aus. 38 Prozent der Firmen gaben den Mangel an Experten als die größte Hürde für die Umsetzung von Projekten an. Sie könnten ihren Bedarf an KI-Spezialisten weiterhin nicht ausreichend decken. IDC geht davon aus,dass sich die Situation kurzfristig auch nicht entspannen wird, faktisch hat sich seit der letzten Bestandsaufnahme nicht viel getan.
Fazit
Letztlich zeigt die IDC-Studie, dass Unternehmen ihre KI-Projekte bereits gewinnbringend für die Organisation einsetzen. Das Potenzial von künstlicher Intelligenz wird die IT- und Fachabteilungen in den nächsten zwei bis drei Jahren umfassend beschäftigen. Für deutsche Unternehmen ist es wichtig, KI nicht auf operative Einsatzszenarien zu beschränken, sondern stärker im Kontext derDigitalisierung anzuwenden. Erste Schritte in diese Richtung werden bereits sichtbar.