Analysten-Kolumne

Konvergenz zwischen IT und Business



Martin Lippert lebt und arbeitet als Unternehmerberater in Darmstadt. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Benchmarking, Outsourcing / Managed Services und Prozessoptimierung mit Auto-ID-Systemen in Handel, Logistik und Supply Chain Management (SCM).

IT-Prozessverbesserungen sollen vor allem die Komplexität reduzieren und die Schnittstellen vereinfachen; dazu werden standardisierte Vorgehensweisen genutzt (ITILITIL, CoBIT, CMMI, Six Sigma etc.). Gemeinsames Ziel ist es durchweg, die Abläufe näher und flexibler an die Business-Seite zu bringen. Dieses Ziel steht - neben mehr Transparenz - auch hinter dem Streben nach besserer IT-Qualität. Das schlägt sich vor allem in Service-Level-Agreements mit dem Anspruch einer hundertprozentigen Kundenwunsch-Erfüllung nieder, außerdem in der Ausrichtung dieser SLAs an geschäftlichen (statt rein technischen) Größen auf der Basis von IT-Produkten. Alles zu ITIL auf CIO.de

Bedeutend für die interne IT-Optimierung ist auch die Mitarbeiterqualifikation, wobei standardisierte Skill-Profile (zum Beispiel auf Basis von SFIA) zur ausgewogenen Optimierung von Qualität und Kosten beitragen sollen. Außerdem wird noch mehr Kosten- und Leistungstransparenz angestrebt, insbesondere durch Kennzahlen, die eine ganzheitliche Betrachtung von Kausalketten erlauben.

Die Business-Seite setzt bei der internen Optimierung die Schwerpunkte eindeutig bei dem Geschäftsprozess-Reengineering und der Konzentration auf das Kerngeschäft. Die Neugestaltung der Abläufe soll insbesondere deren Industrialisierung vorantreiben und weiteres Automatisierungspotenzial erschließen. Methoden dazu sind unter anderem Wertstromanalysen (welcher Teil der Prozesse wie viel zu Wertsteigerung und Kosten beiträgt) sowie die Kapselung von Prozessen, etwa kompletter Backoffice-Funktionen.

Bemerkenswert ist der relativ hohe Stellenwert, den die Business-Seite der Veränderung des Geschäftsmodells einräumt. Als Maßnahmen dafür werden neue, spartenübergreifende Produkte angesehen, ebenso neue Vertriebskanäle sowie ein Fokus auf bestimmte Kundengruppen, für die spezielle Produkte definiert werden (wie etwa ein VIP Service).

Alles in allem ist die IT - insbesondere durch mehr Kundenorientierung bei Abläufen und SLAs - durchaus sehr bemüht, sich auf noch stärker die Business-Seite zuzubewegen. Allerdings hemmt die Orientierung an divergierenden bereichsinternen Prioritäten doch den Gleichklang der Anstrengungen.

Zur Startseite