Gesetze fordern Standortbestimmung und Lieferwege der Produkte

Lebensmittelbranche auf IT angewiesen

04.09.2006
Von Tanja Wolff
Lebensmittelhersteller brauchen ein IT-System, um in Krisensituationen schnell reagieren zu können. Der Grund: Bei verdorbenen oder verunreinigten Waren müssen nicht nur Handel und Verbraucher informiert werden. Per Gesetz sind die Hersteller zudem dazu verpflichtet, innerhalb kurzer Zeit die betreffenden Stellen über den Standort der Chargen sowie über die Lieferwege zu informieren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmen Lünendonk.

Die EU-Basisverordnung 178/2002 soll im Krisenfall die Suche nach kritischen Produkten sowie nach dem Verursacher erleichtern. Ab einer bestimmten Unternehmensgröße kann der Vorgabe nicht mehr durch herkömmliche Lieferschein-Archivierung Rechnung getragen werden. Ein effizientes IT-System ist erforderlich, um das Ganze in den Griff zu bekommen.

Die Folgen einer Lebensmittel-Krise sind vor allem Umsatzeinbußen und nachhaltige Image-Schäden. Neben kurzfristigen Kosten für die Marktentnahme und Vernichtung sowie die Fehlerbeseitigung droht dem Unternehmer ein längerer Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Außerdem werden die Marke und die Marktposition geschwächt.

"Der Ernährungsindustrie bleibt hier nichts anderes übrig, als ständig ihre Strukturen und Prozessketten zu optimieren", sagt Thomas Lünendonk, Inhaber des Marktforschungsunternehmens. Aufgrund gesetzlicher Rahmenbestimmungen auf der einen und zunehmenden Drucks des Handels auf der anderen Seite seien die Margen gering.

Obwohl moderne IT helfen kann, den hohen qualitativen und gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, haben viele Unternehmen noch keine IT-Lösungen. 61 Prozent der Befragten sagen, dass sie derzeit nicht in IT-Systeme investieren wollen. Das zeigt, dass das Thema derzeit eine eher untergeordnete Rolle in den Firmen spielt.

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