3,0 Milliarden Euro
Lufthansa gelingt Rekordgewinn nach Air-Berlin-Aus
Für 2018 rechnet Vorstandschef Carsten Spohr nur mit einem leichten Rückgang - und erwartet bis zum Sommer weiter steigende Ticketpreise. Das Flugangebot will er nun aber doch nicht so stark ausweiten wie zunächst gedacht.
Die Aktionäre reagieren mit gemischten Gefühlen auf die Zahlen. Nachdem die Lufthansa-Aktie zunächst um 1,5 Prozent stieg, fiel sie daraufhin und liegt im frühen Handel derzeit im Minus.
Für 2017 will die LufthansaLufthansa die Ausschüttung um 60 Prozent auf 80 Cent je Aktie anheben, wie sie bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. In den kommenden Jahren solle die Dividende mindestens auf dieser Höhe bleiben, sagte Finanzvorstand Ulrik Svensson. In den vergangenen Jahren hatten die Aktionäre nur 45 bis 50 Cent je Aktie erhalten. Für 2012 und 2014 gingen sie sogar ganz leer aus. Top-500-Firmenprofil für Lufthansa
Nun übertraf die Lufthansa mit operativem Gewinn und Dividende jedoch die bereits optimistischen Erwartungen von Analysten. Zum Gewinnanstieg trugen vor allem die Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings, aber auch die Frachttochter Lufthansa CargoLufthansa Cargo bei, die es dank Sparkurs und guter Geschäfte zurück in die Gewinnzone schaffte. Top-500-Firmenprofil für Lufthansa Cargo
Der Umsatz des Konzerns legte um gut 12 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Überschuss um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich die Einigung mit den Piloten bei den Betriebsrenten mit über einer halben Milliarde Euro positiv aus. Dadurch gelang dem Konzern sein dritter Rekordgewinn in Folge.
Die Lufthansa hatte 2017 schon vor der Air-Berlin-Pleite beim Gewinn kräftig zugelegt. Als der bis dahin zweitgrößten deutschen Fluglinie Mitte August das Geld ausging, rissen sich die Kunden noch stärker um die Tickets der Kranich-Linie und ihrer Tochter Eurowings. Die schluckte schließlich die Air-Berlin-Tochter LGW und verleibte sich weitere Flieger und Besatzungen der einstigen Konkurrentin ein. Die Air-Berlin-Tochter Niki ging allerdings an ihren Gründer Niki Lauda, nachdem die EU-Kommission eine Übernahme durch die Lufthansa aus Wettbewerbsgründen zu kritisch gesehen hatte.
Im neuen Jahr soll das Lufthansa-Geschäft auch dank der Übernahme deutlich wachsen - allerdings nicht so stark wie noch im Januar geplant. Im Vergleich zu 2017 will der Konzern das FlugangebotFlugangebot nun um 9,5 Prozent ausweiten. Anfang Januar hatte Finanzchef Svensson allerdings noch einen Ausbau um insgesamt 12 Prozent angekündigt. Top-Firmen der Branche Transport
Faktisch wechselten einem Sprecher zufolge 77 Flugzeuge aus der einstigen Air-Berlin-Flotte zum Lufthansa-Konzern, 52 davon zu Eurowings. Einige Maschinen würden an andere Airlines weitervermietet - möglicherweise an die Niki-Nachfolgerin Laudamotion, die mit den Jets und eigenem Personal ab dem Sommerflugplan für den Ferienflieger CondorCondor und möglicherweise auch für Eurowings an den Start gehen soll. (dpa/ad) Top-500-Firmenprofil für Condor