Hellmann Worldwide Logistics
Methoden bringen nichts
Auch außerhalb der IT-Abteilung können Burgers Fachleute arbeiten, sofern es dem Unternehmen dient ,wie bei einer neuen E-Commerce-Einheit. "Dort betreiben wir für Unternehmen den Online-Shop, wickeln aber auch alles andere ab", sagt Burger. "Wir begleiten die Ware vom Lager bis zu den Kunden, kümmern uns auch aber um Zahlungsströme, die Kreditkartenabwicklung oder den Kundenservice."
Anderen eine E-Commerce-Infrastruktur anzubieten ist keine Kernkompetenz für ein Logistikunternehmen. Burger setzt deshalb auf Arbeitsteilung. So hat Hellmann für das Projekt ein Joint Venture mit einem erfahrenen E-Commerce-Anbieter gegründet. Fünf von Burgers Leuten arbeiten in einer Art Start-up an dem Projekt. Burger selbst kommt zum Gesprächstermin gerade von einem Besuch bei einem großen Elektronikversender zurück. "Mit dem hatte ich dann intensiv über Themen wie das Pricing von Online-Produkten diskutiert", sagt er.
Wie man es schafft, damit in einer Organisation alles beim Alten bleibt.
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Entfesselte Kreativität bändigen
Auch das ist sicher keine klassische CIO-Aufgabe. Wohl aber kann das mal wichtig sein, wenn seine Arbeit auch außerhalb der IT dem Unternehmen nützen soll. "Natürlich muss der CIO versuchen, das Kerngeschäft zu unterstützen“, sagt Burger. "Noch ist das Ganze ein zartes Pflänzchen. Aber die Einheit steht, und sie hat schon drei Kunden an Bord." Möglicherweise ist auch das Full-Service-Angebot für Online-Händler bald ein wichtiger Umsatzbringer, so wie sich Zusatzdienste wie der Zusammenbau von Komponenten, etwa für den Kopfhörerhersteller Sennheiser, im Laufe der Zeit zu wichtigen Standbeinen entwickelt haben.
Damit die entfesselte Kreativität aber nicht im Chaos endet und jeder nach Lust und Laune Anwendungen baut, sind am Ende doch wieder die Methodiken wichtig. "Die Leitlinien für die Arbeit ändern sich nicht, auch wenn die Zusammensetzung der Teams und ihre organisatorische Anbindung mitunter wechseln", sagt Burger. Genau auf dieser Ebene machen die Methodiken für ihn Sinn: Er sieht sie als Gerüst, um Orientierung zu geben, wenn mit Feuereifer gearbeitet wird, während andere sie als Alibi nutzen, um überhaupt etwas zu tun zu haben.