Dubai International Airport

Mit Data Analytics zum besten Flughafen der Welt



Scott Carey ist Redakteur bei unser IDG-Schwesterpublikation Computerworld in Großbritannien. Der IT-Journalist mit dem Schwerpunkt auf Unternehmensanwendungen moderiert auch Branchenveranstaltungen. Besonders interessieren ihn die großen IT-Player und Cloud-Service-Anbieter. Er hat ein Diplom in Journalistik an der Universität Cardiff in Wales erworben. In seiner Freizeit treibt er Sport, reist viel und beschäftigt sich intensiv mit der Medienlandschaft in Großbritannien.


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Der Flughafen Dubai will zum besten Airport der Welt werden. Wir zeigen Ihnen, wie mit Hilfe von Real Time Data Analytics ein Kundenservice-Paradies entsteht.

Enorme Ströme von Betriebsdaten sollen den Customer Service am Dubai Airport auf ein neues Level hieven - egal ob es dabei um die Warteschlangen beim Security-Check oder vor den Toiletten geht.

Der Dubai International Airport soll mit Hilfe von Real Time Data Analytics zum besten Flughafen der Welt werden.
Der Dubai International Airport soll mit Hilfe von Real Time Data Analytics zum besten Flughafen der Welt werden.
Foto: Sorbis - shutterstock.com

"Wir wollen nicht der größte Flughafen der Welt sein, sondern der Beste"

Der Entscheider der diesen Wandel vorantreibt, heißt Michael Ibbitson und war früher CIO des zweitgrößten Londoner Flughafens Gatwick. In seiner neuen Rolle als Executive Vice President (EVP) für Technologie und Infrastruktur am Dubai International Airport, versucht er bewährte Praktiken auf eine neue Größenordnung zu skalieren. Schließlich befördert der Flughafen Dubai jährlich circa 90 Millionen Reisende - was ungefähr das doppelte Passagieraufkommen von Gatwick darstellt.

Auf Splunks Anwenderkonferenz .conf 2017 hatten unsere Kollegen von Computerworld UK die Gelegenheit, sich von Ibbitson über die Herausforderungen beim digitalen Umbau des Flughafens von Dubai aufklären zu lassen. Diese bestünden nämlich nicht nur in der IT, wie Ibbitson sagt, sondern auf der gesamten Infrastruktur.

Eine physische Erweiterung des Dubai Airport steht dabei nicht zur Debatte - für eine dritte Landebahn ist schlicht kein Platz mehr da. Für Ibbitson spielt das aber ohnehin keine Rolle, wie er bekräftigt: "Wachstum muss durch InnovationInnovation und Automatisierung kommen. Wir wollen nicht der größte Flughafen der Welt sein, sondern der Beste, der ein völlig neues Level beim Kundenservice erreicht." Alles zu Innovation auf CIO.de

Eines von Ibbitsons ersten Projekten ist die Einrichtung eines "Airport Operations Center", das die zahlreichen Teams aus den Bereichen TransportTransport, Flugfeld und IT an einem Ort bündeln soll. Wenn die Einrichtung Ende des Jahres eröffnet, sollen dort auch Daten via Software von Splunk bereichsübergreifend zur Verfügung gestellt werden. Dabei kommen - wie in Dubai üblich - auch die Annehmlichkeiten nicht zu kurz. Die Visualisierungen sollen auf riesigen Videoleinwänden in Echtzeit laufen - Kinosessel inklusive. Top-Firmen der Branche Transport

"Wir haben das Projekt gestartet, um die Integration der Datenströme im Hintergrund abwickeln zu können. Im nächsten Schritt werden wir damit beginnen, aussagekräftige Daten über Applikationen und Plattformen zur Verfügung zu stellen. Dabei kommt ein Set von Dashboards zum Einsatz, das über ein Web Interface abgerufen werden kann", erklärt Ibbitson.

Warum Sie am Dubai Airport nie lange warten

Der Flughafen Dubai setzt seit einem Jahr zwei Deployments von Splunk Enterprise ein: Eine für die klassischen IT-Aufgaben, eine andere für allgemeinere, datengetriebene Einblicke rund um Wartezeiten und Gepäckfluss. Das Ziel ist dabei ein umfassendes Daten-Monitoring für das gesamte Flughafen-Areal. Bisher sind 4,5 Milliarden Datenpunkte erfasst - ein Ende ist nicht in Sicht. Erfasst werden dabei nicht nur System-Logs von IT-Systemen, sondern auch Daten von Sensoren, Flugverkehrs-Kontrollsystemen, Beförderungssystemen und anderer Kern-Infrastruktur.

Auch Ibbitson selbst hat sich hohe Ziele gesteckt: Er will nicht nur den Energieverbrauch des Dubai International Aiport um 20 Prozent senken und das weltbeste Flughafen-Wifi anbieten, sondern auch die Wartezeiten beim Security-Check dauerhaft auf maximal fünf Minuten reduzieren.

Um den Energieverbrauch besser sichtbar zu machen, hat Ibbitson bereits für die Installation von Sensoren gesorgt, deren Daten anschließend visualisiert werden. So können der EVP und sein Team Verbesserungspotenzial schnell erkennen und umsetzen. Bis 2023 soll der Energiehunger des Flughafens in Dubai gebremst werden - 25 Millionen Dollar könnten so eingespart werden. In einem ersten Schritt müssen dazu aber zunächst die Daten aus allen IT-Systemen der einzelnen Gebäude zusammenfließen. Splunk bietet den Verantwortlichen die Möglichkeit, diese Daten zu konsolidieren und Echtzeit-Informationen über den Energieverbrauch an die Entscheider im Unternehmen weiterzuleiten, damit eine effizientere Nutzung angestoßen werden kann.

Mit der Optimierung der Wartezeit am SecuritySecurity Checkpoint kennt sich Ibbitson bestens aus. Durch die Nutzung der Daten von Decken-Sensoren und 3D-Kameras können die Mitarbeiter des Flughafens inzwischen die Wartezeiten in Echtzeit einsehen und anhand historischer Daten Aussagen über die zu erwartenden Besucherströme treffen. Alles zu Security auf CIO.de

Die Mitarbeiter können diese Daten jedoch nicht nur einsehen, sondern sorgen auch selbst für deren Aggregation, indem sie beispielsweise über die eigene Mitarbeiter-App Peak-Zeiten erfassen. Die Auswertung dieser Daten erlaubt es schließlich dem gesamten Flughafen, an der Effizienzschraube zu drehen und die Wartezeiten zu reduzieren. Eine Besonderheit am Flughafen Dubai: Das Sicherheitspersonal wird von der Polizei gestellt. Da es sich also nicht um Angestellte des Dubai International Airport handelt, haben die Sicherheitskräfte auch keinen Zugriff auf die Datenströme.

Seit der ersten Splunk-Implementierung und den neuen Prozessen um sie herum konnte der Airport die Wartezeiten beim Security-Check bereits halbieren - von durchschnittlich acht auf vier Minuten.

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