Hohe Arbeitsbelastung
Mittleres Management unter Druck
Die Mehrheit der Manager fühlt sich in ihrem Arbeitsalltag überfordert. Die zunehmende Vielfalt und Komplexität der Aufgaben stellen für 62 Prozent der Führungskräfte eine große oder sehr große Herausforderung dar.
Manager fühlen sich überfordert
Mit steigender Abteilungs- und Unternehmensgröße nimmt die empfundene Arbeitsbelastung zu. Auch zwischen den Altersgruppen gibt es starke Unterschiede. Je älter, desto überforderter: Während 82 Prozent der 50- bis 59-Jährigen und rund zwei Drittel der 30- bis 49-Jährigen unter starker Arbeitsbelastung leiden, sind es bei den Managern von 20 bis 29 Jahren 56 Prozent.
Das könne, so die Vermutung der Studienautoren, zwei Gründe haben: So wäre es zum einen möglich, dass man von erfahreneren Mitarbeitern mehr Leistung erwartet. Zum anderen wäre bei Älteren die physische Leistungsfähigkeit nicht mehr so hoch. Sie könnten Anstrengungen schwerer kompensieren als Jüngere. Interessanterweise sinkt die Zahl derjenigen, die eine hohe oder sehr hohe Belastung empfinden, in den letzten Jahren des Berufslebens wieder (auf 56 Prozent bei über 60-Jährigen).
Den Druck durch das Topmanagement nehmen mittlere Manager stärker wahr als den von ihren Mitarbeitern ausgeübten Druck. 75 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen in einer klaren Definition ihres Aufgabenbereichs ein effektives oder sehr effektives Instrument, um der Problematik eines zu großen Drucks zu begegnen. 64 Prozent der Befragten nennen Weiterbildung als ein geeignetes Mittel, um den Druck zu reduzieren.
Gründe: Ressourcenmangel und zunehmende Komplexität
Die Hauptursache für die als hoch empfundene Arbeitsbelastung liegt nach Meinung der mittleren Manager im Mangel an Ressourcen, vor allem an Personal. Als weitere Ursachen nennen die Befragten die zunehmende Komplexität der Aufgaben und strukturelle Probleme. Machtpolitik unter Kollegen, Arbeitsplatzunsicherheit sowie Technisierung und Globalisierung schätzen die Führungskräfte als weniger ursächlich ein.