Netze überlastet

Mobilfunk-Anbieter wollen Flatrates abschaffen

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Mehr Volumentarife

55 Prozent der befragten Mobilfunkmanager wollen die bestehenden Netze entlasten, indem sie mobile Flatrates zugunsten volumenabhängiger Tarife ablösen. Mehr als 60 Prozent der Befragten sind der Ansicht, durch neue Tarifmodelle die datenintensive Mobilfunknutzung in den Griff zu bekommen und Netzbelastung zu verringern.

Um Kosten zu senken wollen Mobilfunkanbieter die Netze mit anderen teilen und Next-Generation-Netze rasch entwickeln.
Um Kosten zu senken wollen Mobilfunkanbieter die Netze mit anderen teilen und Next-Generation-Netze rasch entwickeln.

55 Prozent gehen davon aus, dass die Diskussion um die Priorisierung bestimmter Datendienste und die damit verbundene Abkehr vom Modell der Netzneutralität intensiver wird. 44 Prozent der TK-Manager begründeten dies mit den hohen Kosten, die bei der Finanzierung von breitbandigen Next-Generation-Netzen entstehen. 37 Prozent nannten die Sicherstellung ausreichender Backbone-Kapazitäten für künftige Traffic-Lasten als wichtigen Punkt.

Risiken durch neue Netze
Die Befragten sehen mit dem Aufbau neuer Netze auch hohe Kosten und geschäftliche Risiken auf sich zukommen. Die Ursachen für die Geschäftsrisiken sieht die Hälfte in einem geringen Wirtschaftswachstum und 28 Prozent in einem unerwartet hohen Investitionsaufwand für Next-Generation-Netze. Als weitere Risiken nannten 26 Prozent der befragten Unternehmen die Kürzung des Frequenzspektrums und ein Viertel ungenügende Backbone-Kapazitäten.

Um Kosten und Risiken zu reduzieren, wollen 31 Prozent der Mobilfunkunternehmen gemeinsam mit anderen Betreibern ein Netz nutzen. Das sei die effektivste Methode. 19 Prozent der Befragten setzen dagegen auf der schnellen Ausbau der Next-Generation-Netze und erhoffen sich davon neben Effizienzsteigerungen auch Kosteneinsparungen.

An der Studie nahmen mehr als 390 Top-Manager der Mobilfunkbranche aus 55 Ländern teil, ein Drittel davon aus Europa. 30 Prozent stammen aus dem asiatisch-pazifischen Raum und ein Viertel aus Nordamerika. Befragt wurden Entscheider von Soft- und Hardwareanbietern, Netzausrüstern, Anbietern integrierter Festnetz- und Mobilfunkdienste, Mobilfunknetzbetreibern sowie Anbietern von Mehrwertdiensten und mobilfunkgestütztem Content.

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