Retail IT


Outsourcing mit IBM

Modehaus SinnLeffers räumt die IT auf

04.06.2013
Von Hartmut  Wiehr

Virtualisiert wurden etwa 70 Prozent der Systeme. Hierdurch konnte man 35 Prozent der bisher eingesetzten physikalischen Server einsparen. Das neue Modell ermöglicht eine sehr genaue Abrechnung nach Verbrauch und ist damit cloud-ready. Punktuelle Ressourcen-Engpässe können "on the Fly", also im laufenden Betrieb, beseitigt werden. Die virtuellen Plattformen selbst und die Netzwerke werden mit anderen Kunden geteilt, auf einen separaten Betrieb wurde aus Kostengründen verzichtet. Was über der Hardware und dem Virtualisierungs-Layer liegt, ist nicht mehr geshart, sondern für jeden Kunden separat organisiert.

Shared Infrastructure soll enorme Kostenvorteile bringen

Von Problemen mit dieser geteilten Infrastruktur will Reif nicht sprechen. Er betont im Gegenteil, dass man mit dem "leistungsfähigen Partner IBM" ausgesprochen zufrieden sei. Man habe sich bewusst für einen der großen Outsourcing-Anbieter entschieden, weil dieser auch mögliche Security-Gefahren abdecke. Eine Shared Infrastructure bringe enorme Kostenvorteile, was auch von der Geschäftsführung erkannt und abgesegnet worden sei. Reif spricht von 35 Prozent Kosteneinsparung, was in Zeiten knapper Kassen ein wichtiges Argument sei.

SinnLeffers setzt moderne Kassensysteme von Toshiba (Ex-IBM) ein. Sie sind vorbereitet auf die Integration mobiler Geräte und auf QR-Code.
SinnLeffers setzt moderne Kassensysteme von Toshiba (Ex-IBM) ein. Sie sind vorbereitet auf die Integration mobiler Geräte und auf QR-Code.
Foto: SinnLeffers

Wie Reif erklärt, ging man nach dem Prinzip "Virtualisieren wo möglich" vor. Virtualisierte Anwendungen werden heute in einem IBM-Rechenzentrum flexibel auf x86- und Power-Systemen gehostet. Als Betriebssysteme werden AIX 7 und 6.1 sowie Windows Server 2008 (R2) benützt. Bei den Windows-Servern hat man einen Wechsel von 32 auf 64 Bit vorgenommen. Alle MS SQL-Datenbanken wurden auf einem MS SQL-2008-Cluster (R2) zentralisiert. Bei Windows wird mit VMware ESX virtualisiert, bei Unix werden die SAP- und Oracle-Anwendungen auf virtuellen Partitionen abgelegt. Reif ergänzt, bewährte Systeme müsse man nicht unbedingt austauschen und auf eine andere Plattform verlagern.

Das "kleine" Disaster-Recovery-Konzept

Die Cluster-Systeme sind aus Sicherheitsgründen räumlich verteilt, innerhalb eines Campus-Geländes beziehungsweise in zwei nahe beieinander liegenden Gebäuden. Zwischen beiden Bereichen wird gespiegelt, auch das Backup wird so doppelt vorgehalten. Das entspricht zwar noch nicht einem fast 100-prozentigen Disaster-Recovery-Konzept, das auf der Basis zweier durch mehrere Kilometer Distanz getrennten Rechenzentren organisiert wird, ist aber für mittelständische Unternehmen eher der Normalfall – nicht zuletzt aus Kostengründen.

IBM spricht in diesem Zusammenhang von einem "kleinen Disaster" wie Brand oder ähnlichem, das auf diese Weise abgefangen werden könne. Ein (nicht gerade wahrscheinlicher) Fall eines Meteoriteneinschlags, der beide Gebäude vernichten würde, bleibe außen vor. Außerdem würden die Daten-Backups sowieso noch einmal extra weiter entfernt gelagert.

Zur Startseite