Paketmarkt und Online-Handel
Nur noch Standard statt Express
Ferdinand Salehi, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Transportation, äußert sich wie folgt: "Das Geschäft von Europas KEP-Dienstleistern hat wieder an Schwung gewonnen.“ Auf den nationalen Märkten hätten insbesondere Business-to-Consumer- (B2C) und E-Commerce-Sendungen das Wachstum im Jahr 2010 vorangetrieben. Aber auch international werde das Geschäft wieder zunehmen. Salehi fügt hinzu. "Das zeigt aber auch, dass der Internet-Handel vor allem noch innerhalb von Landesgrenzen von statten geht und die Verbraucher europaweites Einkaufen nur begrenzt nutzen.“
Standard-Versand expandiert auf Kosten von Express-Angeboten
Für Europa insgesamt sei es typisch, dass der Standardversand inzwischen ein hohes Niveau erreicht hat. Dies verbindet sich kurioserweise mit einem leichten Rückgang des Geschäfts, da viele Kunden den teueren Express-Versand aufgegeben hätten: "Viele Kunden haben in der Krise aus Kostengründen entschieden, Express-Dienstleistungen durch Standard-Services zu ersetzen. Diese Entscheidung wurde mit dem Aufschwung jedoch nicht rückgängig gemacht – ein Hauptgrund für die schwächere Entwicklung des Gesamtumsatzes.“ Viele Kunden hätten gemerkt, dass die qualitativen Unterschiede zwischen Express- und Standardversand nur minimal seien. Letzterer koste aber deutlich weniger.
In nahezu allen europäischen Märkten ist der Versand von Konsumentenlieferungen stärker gestiegen als der zwischen Unternehmen. Diese versenden mehr über Frachtdienstleister, allein schon auf Grund der größeren Mengen, die hier bewegt werden.
Laut A.T. Kearney wird die europäische KEP-Branche bis Anfang 2012 wieder das Umsatzniveau von 2008 erreichen. Bis 2013 wird sogar ein Volumenwachstum von jährlich vier Prozent erwartet. Deutschland, Großbritannien, Polen und Russland würden die wichtigsten Wachstumsregionen sein.
Auf den nationalen Märkten erwarten die Marktforscher eine weiter zunehmende KonsolidierungKonsolidierung unter den Anbietern von Paketdiensten, während gleichzeitig kleinere Nischenversender im Konsumentengeschäft wachsen würden. Hier sei auch ein stärkerer Preiskampf zu erwarten. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de