Public IT


Zwang zur Digitalisierung

Öffentliche Verwaltungen unter Druck

25.09.2013
Von Axel Drengwitz und Florian Menhorn

Großer Bildschirm stört den Sichtkontakt im Gerichtssaal

Neben der Software spielt die Hardware eine wichtige Rolle. Viele Richter verfügen noch über Arbeitsplatz-PCs, die dafür gedacht waren, Fachverfahren abzuwickeln - bei denen aber noch niemand an beispielsweise elektronische Aktenführung gedacht hat. Es sind auch besondere Voraussetzungen zu bedenken. Beispielsweise der Verhandlungssaal, in dem ständiger Blickkontakt zu den Parteien durch einen großen Bildschirm nur behindert wird. Hier können neue Technologien, wie variable Touchscreen-Monitore und Tablet-PCs die ergonomischen Vorteile der elektronischen Bearbeitung verdeutlichen.

Es fehlen Geld und Standards

Natürlich kosten diese Innovationen Geld und sind bei planmäßig sinkenden Etats schwer zu realisieren, wurden doch in den vergangenen Jahren große Beträge zur Ertüchtigung und Modernisierung der Justizfachverfahren verwendet. Doch gerade die Software- und Hardwareausstattung sind das entscheidende Erfolgskriterium für ein erfolgreiches E-Justice. Die Akzeptanz entsteht erst, wenn der praktische Mehrwert von allen Beteiligten gesehen und gefördert wird.

Ein weiteres, bremsendes Element kommt aber hinzu: Solange es keine Standards und einheitlichen Architekturen geben wird, läuft man Gefahr, eine Ausweitung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Aktenbearbeitung nur mit dauerhafter Mehrarbeit insbesondere bei den Gerichten und Anwälten umzusetzen.

Einheitliche IT-Architektur in den Bundeländern schaffen

Seit vielen Jahren entwickeln Landesjustizverwaltungen Fachverfahren. Diese unterstützen beispielsweise die FührungFührung des Grundbuchs, die Verwaltung des Handelsregisters oder die Verfahren der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Insbesondere für solche, die in Länderverbünden entwickelt werden, müssen einheitliche Mechanismen umgesetzt werden, um eine Anbindung an elektronische Versand- und Aktensysteme zu gewährleisten. Alles zu Führung auf CIO.de

Bei der Integration der elektronischen Akte besteht daher die größte Aufgabe darin, den in Entwicklungsverbünden organisierten Bundesländern diesen zentralen Mehrwert zu verdeutlichen. Die bestehende und zukünftig hierfür zu schaffende IT-Gesamtinfrastruktur und -architektur muss zukunftsfähig und hinsichtlich der Fachverfahrensentwicklung integrativ sein.

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