Jedes zweite Unternehmen will wieder mehr IT-Services in Europa einkaufen
Offshoring gerät aus der Mode
2007 wollen 53 Prozent der Unternehmen ihre IT-Ausgaben erhöhen - ein klein wenig (1,2 Prozentpunkte) mehr als im Vorjahr. Davon dürften am meisten die IT-Dienstleistungen profitieren - auch die europäischen, so die KPMG-Umfrage. Denn mehr als jeder zweite IT-Verantwortliche will seine Ausgaben für die regionalen Anbieter erhöhen, während es 2006 nur jeder dritte war.
Dabei spielt regionale Loyalität eine Rolle: Fast jeder neunte IT-Manager würde gern zumindest einige IT-Services von lokalen Anbietern beziehen. Doch auch klare Wettbewerbsvorteile sprechen offenbar dafür, Dienstleistungen seltener aus Asien und Nordamerika, sondern öfter vor der eigenen Haustür zu beziehen.
Der Preis ist nicht alles
Der größte Schwachpunkt ist und bleibt zwar, dass Dienstleistungen von europäischen IT-Anbietern zu viel kosten - vor allem, wenn Märkte außerhalb Europas erschlossen werden sollen. Fast 40 Prozent der IT-Manager halten die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der europäischen IT-Anbieter für "mangelhaft" oder "unterdurchschnittlich" - womit sich die Einschätzung verschlechtert hat: 2005 sagten das nur 31 Prozent. Zudem glauben die meisten IT-Manager, dass sich die Preissituation noch verschärft.
Doch der Preis ist nicht alles. Bei Kundennähe, Qualität, Service und technischer Leistungsfähigkeit der Produkte liegen nach Ansicht der IT-Manager europäische Anbieter vorne. 42 Prozent sagen, dass die Europäer im Vergleich zum Vorjahr technisch versierter geworden sind. 39 Prozent finden, dass sie ihr Angebot zunehmend besser auf die regionalen Kundenbedürfnisse abstellen. Und mehr als die Hälfte glauben, dass Europäer bei der Einführung von Innovationen große Fortschritte machen: 47 Prozent schätzen die europäische Innovationstätigkeit als "durchschnittlich" ein und ein Drittel als "überdurchschnittlich".